Duisburg-Bruckhausen Einsatz eskaliert - Ermittlungen gegen Polizisten

Duisburg · Der Polizeieinsatz am vergangenen Sonntag gegen einen Falschparker in Duisburg-Bruckhausen hat ein juristisches Nachspiel. Gegen die beiden dort zunächst allein tätigen Beamten wurde Anzeige erstattet. Der Einsatz war eskaliert, am Ende standen 250 Anwohner den Polizisten gegenüber.

Wegen des Polizeieinsatzes in Duisburg-Bruckhausen wird gegen die Polizei ermittelt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft unserer Redaktion. "Die Polizei hat von Amts wegen Anzeige erstattet. Außerdem liegt der Staatsanwaltschaft eine Anzeige eines Bürgers vor. Die ist aber sehr schwammig", sagte Christiana Weiler, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Duisburg. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Ein Routine-Einsatz der Polizei war am Sonntagabend eskaliert. Eine Polizeistreife wollte sich nur um ein falsch geparktes Auto kümmern. Am Ende waren 250 Menschen aus der Nachbarschaft auf der Straße, die die Polizisten massiv bedrängten. Die Beamten forderten Verstärkung an, der Vorfall endete in einem Großeinsatz mit 50 Polizisten.

Im Internet kursiert ein Video, eine Momentaufnahme des Einsatzes, das den Eindruck erweckt, als hätten die beiden Polizeibeamten, die zuerst vor Ort waren, übers Ziel hinausgeschossen. Allerdings ist weder der Beginn des Einsatzes noch der weitere Verlauf in dem kurzen Ausschnitt zu sehen.

Unbestritten hatte der 49-jährige Autofahrer, den die Polizei an diesem Abend festnahm, seinen Wagen außerhalb der markierten Fläche der Parkzone abgestellt. Die beiden Streifenpolizisten hatten ihn daraufhin angesprochen und ihn auf sein verbotenes Handeln hingewiesen.

Zunächst verlief alles ruhig. Doch nach und nach kamen immer mehr Menschen hinzu, die Wortwechsel wurden lauter. In dem Handy-Video ist schließlich zu sehen, wie es zwischen dem Falschparker und einem Polizisten zu einem Handgemenge kommt. Dabei zieht der Polizisten den Mann zurück auf die Straße und sagt zu ihm: "Sie hören jetzt mal auf die Polizei".

Die Polizei hatte am Montag mitgeteilt, dass der Autofahrer und ein Passant, der mit dem Handy filmte, festgenommen worden sei, nachdem er mehrfach aufgefordert worden sei, dies zu unterlassen. An der Reinerstraße hatte sich im Verlauf des Einsatzes eine große Menschenmenge versammelt, die laut Polizei zunehmend aggressiver wurde, so dass zur Verstärkung die Einsatzhundertschaft anrücken musste. Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels. nimmt die Vorwürfe gegen ihre Beamten sehr ernst und kündigte unverzüglich entsprechende kriminalpolizeiliche Ermittlungen wegen aller strafrechtlich relevanter Aspekte an. Ob Zufall oder nicht, steht nicht fest.

Aber am Dienstag gab es gegenüber des Hauses, vor dem sich der Polizeieinsatz abgespielt hatte, eine Brandstiftung. Zeugen hatten beobachtet, dass ein Mann am Lichtschacht vor dem Haus hantierte und mit einem Auto floh, als plötzlich Flammen loderten. Der 25-jährige wurde im Zuge der Ermittlungen gefasst und muss sich nun wegen versuchter schwerer Brandstiftung verantworten, Bei dem Feuer wurde niemand verletzt, die Feuerwehr hatte die Flammen sehr schnell gelöscht.

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