Duisburg Einstimmung auf das Weihnachtsfest

Duisburg · Anstelle von Schokolade warten Veranstaltungen und Begegnungen hinter den Türen: Beim "Lebendigen Adventskalender" in Ruhrort geht es nicht um große Events, sondern das Miteinander und Beisammensein.

 So fing alles an mit dem "Lebendigen Adventskalender" 2010: Dazu gehörten auch Begegnungen mit dem Nikolaus, alias Dieter Siegel-Pieper (links), Bettina Henke (2. von rechts) und Regina Beste-Henke (rechts).

So fing alles an mit dem "Lebendigen Adventskalender" 2010: Dazu gehörten auch Begegnungen mit dem Nikolaus, alias Dieter Siegel-Pieper (links), Bettina Henke (2. von rechts) und Regina Beste-Henke (rechts).

Foto: Thomas Weiss

"Nachhaltigkeit" hieß der am meisten verwendete "Schlachtruf" im Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 der Region. In Duisburg gründete man daraufhin den "Kreativkreis Ruhrort", der seinerseits nicht lange fackelte und noch im selben Jahr als erstes Projekt im Stadtteil zusammen mit dem Ruhrorter Bürgerverein den "Lebendigen Adventskalender" ins Leben rief.

Ab dem morgigen Dienstag, 1. Dezember, startet nun die bereits sechste Auflage dieser bürgerschaftlich-kulturell ausgerichteten Veranstaltungsreihe, die bis einschließlich Heiligabend allabendlich für ein nettes Beisammensein im Hafenstadtteil sorgt. "Das Besondere daran ist", heißt es im dazugehörigen Faltblatt, "dass Menschen jeden Tag an einem anderen Ort ein Lied oder Gedicht, eine Theaterszene oder Performance, ob auf einem Schiff, an einem Vereinsheim, auf einer Brücke oder an einem Wohnhaus, erleben können. Dazu gibt es schön geschmückte Fenster, vielleicht einen Glühwein oder eine Süßigkeit, einen Plausch mit den Nachbarn - alles also, was eine besinnliche Einstimmung in der Adventszeit auf das Weihnachtsfest ausmacht".

Die ursprüngliche Idee dazu hatten die beiden Ruhrorterinnen Regina Beste-Henke und Bettina Henke. Die Organisation heute liegt vor allem in den Händen von Heiner Heseding, einem der beiden Moderatoren des "Kreativquartiers Ruhrort", wie sich der "Kreativkreis" von damals heute nennt. "Das Ganze ist inzwischen fast ein Selbstläufer", sagt er bescheiden über seine Rolle. Wie alles funktioniere, stehe doch mehr oder minder im Faltblatt. Dort heißt es nämlich: "In der Zeit vom 1. bis 24. Dezember öffnet sich an jedem Abend um 18.30 Uhr an einem anderen Haus oder Ort in Ruhrort ein Fenster oder eine Tür, diesmal sogar auch virtuell. Dort wird dann für etwa 15 Minuten ein wie auch immer gestalteter vorweihnachtlicher Beitrag präsentiert."

Allgemein bekannt sind also nur der Tag, die Uhrzeit und der Ort, an dem etwas stattfindet. Wer aber was macht, verbirgt sich wie beim schokoladigen Adventskalender verschlossen hinter der Tür. Doch bei zumindest zwei Terminen des Ruhrorter Kalenders kann man ahnen, was da kommen könnte: So wird der 14. Dezember durch die "Urbanen Künste Ruhr" ausgerichtet, die Mitte des Jahres das Installationsprojekt "Normanslanding" im Ruhrorter Eisenbahnbassin mit großem Erfolg veranstaltet hatten (RP berichtete). Und wenn am 21. Dezember im Gemeindesaal der Christengemeinde sich die "37. Duisburger Akzente" angesagt haben, dann wird es dort vermutlich einen Vorgeschmack auf das städtische Kulturfestival im nächsten Jahr geben.

Etwas bedauerlich findet Regina Beste-Henke die Entwicklung, dass nur ganze drei Privathaushalte noch am Kalender beteiligt sind. "Das war früher anders." So bestreiten ein paar Privatleute den 19. Dezember auf der Tjalk "Gerda" im Hafenmund, die Familie Scholz den 20. Dezember und die Familie Jacques den 22. Dezember in der Hafenstraße 42.

Anders als in den Vorjahren ist auch, dass es diesmal keinen Charity-Partner für die Spenden gibt. In diesem Jahr sammelt das "Kreativquartier" nämlich unter dem Stichwort "Ruhrort300+" für die Durchführung von Veranstaltungen in der Zeit 25. Mai bis 19. Juni des kommenden Jahres anlässlich des 300-jährigen Hafenbestehens und beschenkt damit Ruhrort.

(reife)
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