Internetanzeige aus Duisburg Eltern bestreiten, Tochter bei Ebay zum Verkauf angeboten zu haben

Duisburg · Die Polizei hat die Eltern ausfindig gemacht, die angeblich bei Ebay Kleinanzeigen ihre 40 Tage alte Tochter Maria zum Preis von 5000 Euro zum Kauf angeboten haben. Sie leben seit einem Jahr in Duisburg-Rheinhausen und stammen aus Syrien. Sie bestreiten, etwas mit der Anzeige zu tun zu haben.

 Foto aus der Original-Anzeige bei Ebay (Screenshot)

Foto aus der Original-Anzeige bei Ebay (Screenshot)

Foto: Screenshot Ebay

Das Baby ist ihr einziges Kind. Die Mutter soll 21 Jahre alt sein, der Vater sieben Jahre älter. Beide werden seit gestern im Rahmen eines eingeleiteten Ermittlungsverfahrens von der Polizei vernommen und bestreiten vehement, mit der Anzeige etwas zu tun zu haben. Das bestätigte die Polizei Duisburg auf Anfrage unserer Redaktion.

Die Mutter soll mit den Nerven am Ende gewesen sein, als sie vor der Polizei aussagte. Der Vater habe erklärt, dass ihm vor einiger Zeit sein Handy abhanden gekommen sei, auf dem sich ein Foto des Babys befunden habe.

In Ausführung eines auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg erlassenen Beschlusses des Amtsgerichts Duisburg durchsuchte die Polizei noch am Mittwochabend die Wohnung und stelle alles sicher, was der Aufklärung dienen könnte. Dazu gehört auch der Computer, von dem aus die Anzeige ins Netz gestellt wurde.

Internetanschluss wurde auch von anderen genutzt

Es gilt laut Polizei als sicher, dass der Anschluss nicht nur von der Familie, sondern auch von Angehörigen oder Freunden genutzt werden konnte. Möglicherweise hatte sich einer von ihnen einen dummen Scherz erlaubt.

Ein Verkäufer mit dem Internet-Namen "Kühlschrank" hatte die Anzeige am Dienstag veröffentlicht. Die Anzeige wurde nach einer halben Stunde wieder aus dem Netz genommen, nachdem Kunden bei Ebay Kleinanzeigen darauf aufmerksam geworden waren und Alarm geschlagen hatten.

Das Baby wurde noch am Donnerstag aus der Familie geholt und in die Obhut des Jugendamtes gegeben. Dem Kind geht es gesundheitlich gut, erklärte gestern die Stadt. "Einen solchen Fall hat es in Duisburg bisher noch nicht gegeben, er hat bei den Kollegen des Jugendamtes große Betroffenheit ausgelöst", so die Stadt. Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Jugendamtes sei eingeschaltet und kümmert sich um die gesamte Familie.

Wie zu erfahren ist, war die Familie bislang bei den Ämtern nicht als problematisch aufgefallen.

In der Vergangenheit wurden immer wieder Babys im Netz angeboten. Eine Übersicht über ähnliche Fälle aus den vergangenen Jahren finden Sie hier.

(RP)
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