Duisburg Ende der Fusionsgespräche gefordert

Duisburg · Thyssen-Betriebsräte befürchten weiterhin den Abbau von mehreren tausend Arbeitsplätzen.

Betriebsversammlungen finden bei thyssenkrupp regelmäßig statt, doch seit Monaten werden sie inhaltlich bestimmt von dem Gespenst einer Fusion mit dem britisch-indischen Konkurrenten Tata. Auch die gestrige Veranstaltung in Duisburg war davon geprägt.

Günter Back, Betriebsratsvorsitzender Stahl, forderte dabei, ein Ende der Fusionsgespräche mit dem Mitbewerber. Denn die Verunsicherung bei den Beschäftigten werde immer größer. Back teilte gleichfalls mit, dass Thyssen-Finanzvorstand Kerkhoff noch für diesen Sommer eine Entscheidung darüber angekündigt habe, ob es nun zur Ehe mit Tata kommt oder nicht.

Wie berichtet waren bislang finanziell hohe Pensionslasten von Tata ein Hindernis in den Gesprächen mit Thyssen. Ende September läuft das Geschäftsjahr 2016/17 aus. Spätestens dann soll es Klarheit geben, erwarten hier die Mitarbeiter. Schon mehrfach sind in den vergangenen Monaten Duisburgs Stahlarbeiter gegen die angedachten Pläne auf die Straße gegangen.

Vor allem im Werk Hüttenheim könnte es zum nennenwerten Arbeitsplatzabbau kommen. Dort sowie in Bochum ist angeblich die Schließung von Anlagen und der Abbau von rund 4000 Stahlarbeitsplätzen im Gespräch. Die Thyssen-Betriebsräte haben zudem Sorge, dass Thyssen ähnlich wie vor einiger Zeit in Amerika am Ende als Verlierer dastehen könnte. Zudem geben sie zu Bedenken, dass Tata Werke in Großbritannien und in den Niederlanden betreibt und somit nicht gesichert sei, dass das fusionierte Unternehmen in Duisburg den Stahlsitz haben wird, zumal es steuerliche Gründe geben könnte, ihn ins Ausland zu verlegen.

(RP)
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