Duisburg Enge Verbundenheit mit der Heimat

Duisburg · Duisburger Bürgervereine halten die Geschichte der Stadtteile lebendig und führen Alteingesessene und Zugezogene zusammen.

 Hermann Weßlau (l) hat schon mehrfach die Bürgerehrenwappen des Verbandes verliehen, hier an Mario Adams und Hermann Kewitz.

Hermann Weßlau (l) hat schon mehrfach die Bürgerehrenwappen des Verbandes verliehen, hier an Mario Adams und Hermann Kewitz.

Foto: Probst

Bürgervereine nehmen in unserer Stadt einen hohen Stellenwert ein. Kaum ein Stadtteil, der nicht über einen eigenen Verein oder einen mit dem direkten Ortsnachbarn gemeinsam verfügt. Die meisten sehen sich als überparteilich und legen die Finger in die Wunden, die den Stadtteilbewohnern Schmerzen bereiten. Hermann Weßlau führt seit 2010 den Verband Duisburger Bürgervereine, von denen es im Stadtgebiet 20 gibt, in denen sich rund 9000 Mitglieder engagieren. Der 72-jährige frühere Landesbeamte sieht die Hauptaufgabe des Dachverbandes darin, als Klammer zu wirken, die die einzelnen Bürgervereine zusammenhält. Laut Satzung gehört zu den vielfältigen Aufgaben des Stadtverbandes auch die Pflege der Heimat, verbunden mit der Förderung der Heimatverbundenheit.

"Wir setzen uns für ein intaktes soziales Umfeld ein, haben dabei auch aktuelle Themen wie die Belastungen durch Verkehr und Industrie auf der Agenda", erläutert der Neudorfer weiter und fügt hinzu: "Für uns geht es vordringlich darum, Belastungen für den Bürger gering zu halten und mögliche Probleme zu entschärfen."

Nicht nur bei dem mittlerweile gelösten Problem des Straßenstrichs im Duisburger Süden zeigte das Engagement der Vereine vor Ort Erfolg; auch beim Wiederbeleben vor sich hin dümpelnder Stadtteile spielen die Bürgervereine eine gewichtige Rolle, wie das Beispiel Altstadt-Quartier zeigt. Für Hermann Weßlau entspricht das Image, das Duisburg hat, nicht der Wirklichkeit. "Es ist bestimmt nicht alles gut in unserer Stadt, die oftmals extrem negative Bewertung allerdings ist nicht angebracht", ärgert er sich. Denn: "Duisburg ist eine liebenswerte Stadt".

Der Ehrenamtler gibt zu, dass die Bürgervereine wie viele andere Institutionen die Integration ausländischer Mitbürger lange Zeit vernachlässigt haben. Mit dem "Runden Tisch Marxloh" gehe man aber inzwischen andere Wege. Stolz ist Hermann Weßlau auf die jährliche Verleihung des Ehrenwappens der Bürgervereine. Mit diesem Preis zeichnet der Verband Bürger aus, die sich in vorbildlicher Weise für ihre Heimatstadt engagieren. An Kandidaten hat es übrigens noch nie gemangelt.

(RP)
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