Duisburg Engere Kontakte im "Jahr des Hahns"

Duisburg · Wenn das Interesse an der Veranstaltung anlässlich des chinesischen Frühlingsfestes weiter so steigt, dürfte es keine allzu sehr gewagte Prognose sein, dass der kleine Saal der Mercatorhalle im nächsten Jahr nicht mehr ausreichen wird.

 Bunt und fröhlich ging es zu beim chinesischen Frühlingsfest in der Mercatorhalle. Den Besuchern wurde ein Eindruck des modernen wie des traditionellen Chinas gleichermaßen geboten.

Bunt und fröhlich ging es zu beim chinesischen Frühlingsfest in der Mercatorhalle. Den Besuchern wurde ein Eindruck des modernen wie des traditionellen Chinas gleichermaßen geboten.

Foto: Andreas Probst

Zeitweise bildete sich vor der Tür eine lange Besucherschlange, weil die Ordner immer nur noch Gäste einließen, wenn andere den Saal verließen. Nimmt man diesen Andrang als Barometer, müsste das nun angebrochene "Jahr des Hahns" sehr erfolgreich für die Beziehungen Duisburgs zu China werden. Schon am frühen Nachmittag drängten sich die Besucher im Foyer der Halle auf der ersten Etage um die Stände, schauten bei den Kung Fu-Vorführungen zu, bewunderten die Ausstellungen, drehten am Tierkreis-Glücksrad und beobachteten die chinesische Tee-Zeremonie. Den Abschluss der Gala am Abend bildete erstmals ein Feuerwerk, untermalt mit chinesischer Musik. Susanne Löhr, Geschäftsführerin des Konfuzius-Instituts: "Als sich dann beim Feuerwerk noch der Mond zeigte, war es vor allem für unsere chinesischen Gäste ein gelungener Abschluss." Das chinesische Tierkreiszeichen des Hahns, so erfuhren die Besucher, steht für Selbstbewusstsein und leidenschaftlicher Arbeit mit einem Hang zur Perfektion. Das Frühlingsfest zum neuen Jahr beginnt immer am siebten Tag des ersten Monats des Mondkalenders und erinnert der Legende nach an die Geburtsstunde der Menschheit. Die Geburtsstunde der Zusammenarbeit zwischen Duisburg und China schlug mit der Städtepartnerschaft mit Wuhan. Seitdem sind mehr als 35 Jahre vergangen, in denen sich Duisburg immer mehr zu einem zentralen Anlaufpunkt für chinesische Unternehmen, Touristen, Wissenschaftler und Studierende entwickelte. Die Gründung des Konfuzius-Instituts Metropole-Ruhr (2009), dessen Aufgabe vergleichbar ist mit den Zielen der deutschen Goethe-Institute im Ausland, und die Tatsache, dass Duisburg Anfang bzw. Endpunkt der "Neue Seidenstraße" genannten Zugverbindung zwischen China und Deutschland ist, sprechen dabei für sich.

Die Gala am Freitagabend, die gemeinsam vom Konfuzius-Institut, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und dem Verein der chinesischen Wissenschaftler und Studenten in Kooperation mit der Stadt Duisburg veranstaltet wurde, gab den deutschen Besuchern einen Eindruck vom modernen und vom traditionellen China: Zwischen Hiphop der Gruppe "Tanz zum Wunderwerk" bis zur sehr beeindruckenden und teils atemberaubenden akrobatischen Vorstellung des "Yinchuan Arts Theatre", das - begleitet von Yinchuans Bürgermeisterin Xiumei Qian - extra für diesen Abend nach Duisburg gereist war. Um den deutschen und chinesischen Gästen gerecht zu werden, setzten die Veranstalter auf eine Doppelmoderation durch Shujun Yin, Hua Xie und Tobias Wilke in wechselnden Besetzungen, die durch den Abend führten. Alle gesprochenen Texte wurden auf einer großen Leinwand in der jeweiligen Übersetzung angezeigt, so dass alle Besucher den Reden folgen konnten. Etwas schwieriger war es bei dem Theaterstück der chinesischen Studierenden, bei dem die Übersetzung nicht immer ganz synchron war. Doch auch den deutschen Gästen wurde in dem Stück vermittelt, dass es trotz aller Freude über einen Studienplatz in Deutschland gerade während des Frühlingsfestes nicht so leicht ist, fernab von der Familie zu sein. Oberbürgermeister Sören Link sprach von einem "chinesischen Versprechen" durch die Realisierung der "Neuen Seidenstraße", über die seit 2014 Waren aus China mit Güterzügen den Duisburger Hafen erreichen. Dies, so Link, lasse erahnen, wie groß das Potenzial der Beziehungen zwischen Duisburg und China sind. "Die Kontakte werden immer enger!" Dies gelte für die Bereiche Kultur, Wissenschaft und Technik ebenso wie für die Wirtschaft, den Handel und die Bildung. Generalkonsul Haiyang Feng sprach von einer "Zusammenarbeit auf der Überholspur" mit den deutschen Partnern.

(awin)
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