Duisburg Entwurf zur Loveparade-Anklage fertig

Duisburg · Dreieinhalb Jahre nach der Duisburger Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten ist nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" die Anklage im Entwurf fertig.

Kranzniederlegung an Gedenkstätte
11 Bilder

Kranzniederlegung an Gedenkstätte

11 Bilder

Demnach wird gegen zehn oder elf Beschuldigte der Vorwurf der fahrlässigen Tötung erhoben - darunter Mitarbeiter der Veranstalterfirma und der Stadt Duisburg, die die Techno-Party genehmigt hatte. Die Prüfung des Entwurfs durch den Generalstaatsanwalt in Düsseldorf werde bis Januar dauern, heißt es in dem Bericht weiter. Bei der Behörde war am Sonntag zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Am 24. Juli 2010 waren während einer Massenpanik im Zugangsbereich zum Veranstaltungsgelände 21 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getreten worden. Hunderte Besucher wurden verletzt, vermutlich Tausende erlitten in dem tödlichen Gedränge psychische Schäden.

Die Staatsanwaltschaft hatte jahrelang ermittelt und mehrere tausend Zeugen gehört. Wegen der Dauer der Ermittlungen hatten Hinterbliebene bereits protestiert und Klarheit über die Todesumstände ihrer Angehörigen gefordert.

Bisherigen Ermittlungsergebnissen und Gutachten zufolge sind bei der Planung der Techno-Party gravierende Fehler gemacht worden. Der britische Massendynamik-Experte Keith Still hat in einem Gutachten für die Staatsanwaltschaft resümiert, dass es nach dem von der Stadt genehmigten Konzept nicht einmal theoretisch möglich war, das Techno-Fest gefahrlos durchzuführen. Hätten die Verantwortlichen die Besucherströme addiert, hätten sie feststellen können, dass die Zugangsrampe auf das Gelände viel zu klein war, lautet seine Analyse.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort