Duisburg Erste Duisburger Kulturkonferenz mit Startschwierigkeiten

Duisburg · Die Veranstaltung mit 60 Teilnehmern drohte zuweilen aus dem Ruder zu laufen. Eine "Redaktionsgruppe" soll das nächste Treffen nun vorbereiten.

Im November vergangenen Jahres verabschiedete der Rat der Stadt erstmals einen Kulturentwicklungsplan für Duisburg. Dieser sieht verschiedene sogenannte "Handlungsempfehlungen" vor, die von der Verwaltungsspitze der Stadt sukzessiv abzuarbeiten seien. Eine dieser Maßnahmen sei eine neu einzurichtende Kulturkonferenz, zu der Kulturdezernent Thomas Krützberg Kulturleute aller Couleur aus Duisburg ins Stadtfenster eingeladen hatte.

Rund 60 Teilnehmer folgten seiner Einladung, doch geriet die Veranstaltung zuweilen aus dem Ruder und drohte gar im Chaos zu enden. Es waren aber weder eine fehlende Tagesordnung noch die (gut eingestellte) Moderation noch die (ebenfalls gut vorbereitete) Präsentation, die die Startschwierigkeiten der ersten Umsetzungsphase des Kulturentwicklungsplanes zu verantworten hatten, es war schlicht und einfach die Wortwahl der Einladung zur "1. Kulturkonferenz", die zur Irritation unter den Beteiligten während der Veranstaltung führte. Denn der Begriff der "Kulturkonferenz" in der Beschlussfassung des Stadtrates hat eine andere Bedeutung. Dort heißt es: "Die Kulturkonferenz bietet den engagierten und interessierten haupt- wie freiberuflichen Akteuren aus allen Bereichen der Kulturpflege sowie aus Kultur- und Kreativwirtschaft und Verwaltung die Möglichkeit, einander wahrzunehmen und miteinander, förmlich und informell, in den Dialog zu treten." So weit so gut. Doch mit "sie wertet Entwicklungen aus, berät die Vorschläge aus dem Kulturrat, entwickelt eigene Vorschläge und empfiehlt sie der Politik. Verbunden wird die Konferenz mit internen Workshops und einem abschließenden öffentlichen Panel, an dem auch ausgewiesene Expertinnen und Experten beteiligt werden. Ein begleitender Markt der Möglichkeiten (Projektbörse) ist ebenso denkbar wie eine abschließende Kultur-Party" hatte die Veranstaltung im Stadtfenster nichts gemein.

Ebenso problematisch ging es in der Debatte zu, wie denn der im Beschluss genannte "Kulturrat" zu installieren sei. Die Passage im Kulturentwicklungsplan formuliert das so: "Er (der Kulturrat) tagt mehrmals jährlich und entwickelt Vorschläge für die Kulturarbeit, die in der Kulturkonferenz beraten werden. Der Kulturrat setzt sich zusammen aus Kulturschaffenden und Vertreterinnen und Vertretern der Kulturverwaltung sowie der Bereiche Bildung, Wirtschaft, Bau und Soziales. Jeder Bereich entsendet je zwei Mitglieder, die turnusmäßig wechseln. Mit einer solchen Zusammensetzung kann gesichert werden, dass Stadtkultur als Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird." Als rettende Idee, die Versammlung doch noch zu einem auch zeitlich guten Ende zu führen, kam der Vorschlag ins Spiel, die bisher bewährt arbeitende sogenannte "Redaktionsgruppe" (bestehend aus etwa zehn städtischen und nicht-städtischen Vertretern der ehemaligen fünf Arbeitsgruppen) damit zu beauftragen, die erstmals stattfindende "Kulturkonferenz" inhaltlich und organisatorisch vorzubereiten. Diese wiederum sollte dann ihrerseits alle strukturellen Voraussetzungen und inhaltlichen Grundlagen schaffen, das weitere Umsetzungsverfahren des Kulturentwicklungsplanes auf den Weg zu bringen. Dazu gehöre dann auch die Gründung des besagten "Kulturrates".

(RP)
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