Duisburg Erstklassiger Auftakt "Große Klaviermusik" mit Chopin
Duisburg · Seit einigen Jahren steigt das jeweilige Auftaktkonzert zur Saison der Sparkassenkonzerte der Folkwang-Universität der Künste "Große Klaviermusik" im Kuhlenwall-Karree. Jetzt spielte dort vor vollem Haus die in Deutschland aufgewachsene japanische Pianistin Hisako Kawamura, seit zwei Jahren Folkwang-Professorin.
Auf ihrem Programm standen ausschließlich Werke von Frédéric Chopin (1810-1849). Die erste, kürzere Konzerthälfte enthielt drei besonders tiefsinnige und raffinierte Spätwerke - sofern man bei einem Komponisten, der weniger als 40 Jahre alt wurde, überhaupt von Spätwerken sprechen kann - des polnischen Romantikers, nämlich zunächst das Prélude cis-Moll op. 46 und die Drei Mazurkas op. 59, dann die Polonaise-Fantaisie op. 61. Im zweiten Teil gab es dann ein beliebtes Meisterwerk, nämlich die 24 Préludes op. 28. Kawamura ließ die Musik ihres Leib- und Magenkomponisten mit erstklassiger Spieltechnik dezent erblühen, gab ihr die ganze bittersüß-traurige Schönheit, aber an passenden Stellen auch das fast hysterische Aufbegehren. Das erhellte die süffigen und manchmal seltsamen Akkorde ebenso wie die klaren Strukturen, das wirkte aber zugleich wie gerade spontan erfunden, also genau so wie es Chopin haben wollte. Für die große Begeisterung des Publikums bedankte sich die Pianistin mit einer perfekt passenden Zugabe, nämlich einem Frühwerk von Chopin, einer leicht skurrilen zweistimmigen Fuge.
Die "Große Klaviermusik" geht wieder weiter im Kleinen Konzertsaal am Campus Duisburg der Folkwang-Uni an der Düsseldorfer Straße 19. Im zweiten Konzert am Dienstag, 14. November, um 19.30 Uhr, spielt Folkwang-Professor Henri Sigfridsson dann gleichfalls Werke von Chopin, allerdings in Bearbeitungen von dem in Duisburgs heutiger litauischer Partnerstadt Vilnius geborenen Leopold Godowsky.
Karten zu zehn Euro, ermäßigt fünf Euro, können im Internet unter karten@folkwang-uni.de vorbestellt werden.
