Duisburg ETuS kann auf seinem Gelände bleiben

Duisburg · Die Verlagerung des Wedauer Sportvereins wäre unterm Strich nicht finanzierbar gewesen. Nun wird um die Sportstätten herum gebaut. Die Kleingärtner allerdings müssen Platz machen.

 Viel Grün soll es nach dem Willen der Planer bei dem neuen Projekt für Wedau geben. Bis zur Realisierung wird es allerdings noch eine Weile dauern.

Viel Grün soll es nach dem Willen der Planer bei dem neuen Projekt für Wedau geben. Bis zur Realisierung wird es allerdings noch eine Weile dauern.

Foto: loidl

Die Planung für das Großbauprojekt "6 Seen Wedau - Wohnen am Wasser", bei dem auf einer rund 90 Hektar großen Fläche unter anderem 3000 Wohneinheiten, Gewerbe und ein neues Campus-Quartier der Universität Duisburg-Essen entstehen sollen, läuft weiter auf Hochtouren. Das Stadtentwicklungsdezernat, die städtische Wohnungsgesellschaft GEBAG, die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) sowie die Verwertungsabteilung der Deutschen Bahn haben gestern einen konkreten Bebauungsplan für das große Areal und die ehemalige Bahnfläche präsentiert. Wesentliche Aussage: Der ETuS Wedau zieht nicht um!

Das so genannte "Team Wedau" hatte parallel an zwei Plänen gewerkelt. In dem einen war davon ausgegangen worden, dass der Sportverein in Richtung Süden verlagert wird und eine neue Sportanlage erhält. In der zweiten Variante wurden Lösungen entwickelt, die Sportler am heutigen Standort zu belassen.

Die beteiligten Akteure haben sich im Rahmen von regelmäßigen Abstimmungsterminen zuletzt darauf verständigt, eine Verlagerung des ETuS nicht in den Bebauungsplan aufzunehmen.

Die Variante, nach der der Sportverein an Ort und Stelle bleibt, wird umgesetzt. Damit geht einher, dass die heutige Straße am Vereinsgelände verlegt wird und eine sechs Meter hohe Lärmschutzwand um die Sportanlage gebaut werden muss. Die geplante Wohnbebauung wird entsprechend angepasst. "Dazu sind bereits alle nötigen Gutachten erstellt", berichtet Thomas Lennertz, Geschäftsführer der BEG NRW.

 So soll die Uferpromenade in Wedau später einmal aussehen.

So soll die Uferpromenade in Wedau später einmal aussehen.

Foto: Loidl

"Die Verlagerung der Sportanlage hätte mehrere Millionen Euro zusätzlich gekostet", nennt Carsten Tum, Stadtentwicklungsdezernent, das letztlich entscheidende Argument für die nun gewählte Variante. Die Neubaukosten für die Sportanlage waren von zwei Gutachtern auf knapp neun Millionen Euro geschätzt worden, auch, weil neue Richtlinien bezüglich Sicherheit und Größe der einzelnen Sportstätten hätten eingehalten werden müssen. Gleichzeitig hatte der Eigentümer der Fläche, das Bundeseisenbahnvermögen (BEV) einen Kaufpreis von rund vier Millionen Euro in den Raum gestellt. Die Verlagerung hätte auf dieser Grundlage fast 13 Millionen Euro gekostet. "Ein Kaufpreis von mehr als 800 Euro pro Quadratmeter, der sich für das Bauland von rund 18.000 Quadratmetern auf der Fläche des ETuS Wedau ergibt, ist in keiner Weise für Bauwillige vertretbar", betonte Bernd Wortmeyer, Geschäftsführer der GEBAG. "Alle Akteure wollen ein auskömmliches Projekt", so Wortmeyer. "Deshalb können mit dieser Entscheidung alle Parteien gut leben."

Planungsdezernent Tum weiß, dass durch den Plan ein Teil der Uferbebauung verloren geht. "Doch für das Projekt und die Gesamtentwicklung ist dieser Punkt finanziell und städtebaulich verkraftbar." Auf dem Areal nahe des Masurensees sollen Preise höher als 260 Euro pro Quadratmeter erzielt werden. "Bei der Ausschreibung für die Bebauung spielt nicht nur der Preis eine Rolle", erklärt Diekmann. Man wolle auch Wert auf Architektur und ein funktionsfähiges Quartier legen.

Zunächst soll in einem nächsten Schritt der Rechtsplan erstellt werden, eine Abstimmung über alle nötigen Gutachten findet Anfang Dezember statt. "Wir wollen den Satzungsschluss Anfang 2019 erreichen", sagt Wortmeyer. "Danach kann mit den Erschließungsmaßnahmen auf dem Gelände begonnen werden."

Er räumt ein, dass mit der Verlagerung der 150 Kleingärten, die nach dem Bau des Wohnquartiers im Süden des Geländes angesiedelt sein sollen, früher begonnen werden könnte. Aber diese Verlagerung sei nicht unkompliziert.

(jlu)
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