Duisburg "Extraschicht" als Tag der offenen Tür

Duisburg · Bei der Nacht der Industriekultur am Samstag, 24. Juni, von 18 Uhr bis 2 Uhr erfüllen Klänge und Stimmen den Landschaftspark Duisburg-Nord. Das Programm ist vielfältig. Auch das Street Food Festival wird Besucher anziehen.

 Das Feuerwerk am Landschaftspark Nord ist einer der Höhepunkte der Extraschicht.

Das Feuerwerk am Landschaftspark Nord ist einer der Höhepunkte der Extraschicht.

Foto: thomas BERNS

Die jährliche Nacht der Industriekultur, längst unter dem Namen "Extraschicht" bekannt, steht bevor. Am Samstag 24. Juni, ist auch in diesem Jahr wieder der Landschaftspark Duisburg-Nord eine der Schwerpunkt-Veranstaltungsstätten. von 18 Uhr bis zum frühen Sonntagmorgen, 2 Uhr, gibt es dort Programm.

"Die Veranstaltung ist für den gesamten Park etwas ganz Besonderes", sagt Peter Joppa, Geschäftsführer der Duisburg Kontor Hallenmanagement GmbH im Landschaftspark, die die Veranstaltung organisiert. "Wir freuen uns schon alle auf die ExtraSchicht", verrät Ralf Winkels, Leiter des Landschaftsparks. "Die ExtraSchicht ist unser Tag der offenen Tür."

So erklingt das Foyer der Gebläsehalle mit dem A Cappella Pop von Männersache (20 Uhr / 23.30 Uhr) und den Poetry Slams von WortLaut-Ruhr (19 Uhr / 22 Uhr / 1 Uhr). Die beiden Moderatoren Sebastian 23 und Jason Bartsch moderieren dabei um die Wette. Sie präsentieren eine Auswahl an Poeten aus dem Ruhrgebiet und den angrenzenden Hochburgen der Lyrik. Immer dabei: DJ Jean-Jaques Plastique aus Herne. Die vier jungen Osnabrücker von Männersache sprechen mit ihren individuellen und außergewöhnlichen Stimmen an. Zwischen den Hochöfen erschallen währenddessen Gospelklänge: Die ehemaligen Schulchöre joyful voices (20.30 Uhr / 23.30 Uhr) aus Moers und die Kopernikus Gospelsingers (19 Uhr / 22 Uhr / 1 Uhr) aus Duisburg-Walsum bringen den Park zum Schwingen.

Vor der Gießhalle wird es nicht weniger rhythmisch, denn wo einst das flüssige Roheisen aus dem Hochofen floss, erklingen zur ExtraSchicht die Akustikbeats der The McDonaghoughs (18 Uhr / 21.30 Uhr / 0.30 Uhr). Mit zwei Gitarren, Cajon und ihren drei ausdrucksstarken Stimmen verleiht die junge Band aus dem Pott bekannten Liedern ein neues akustisches Gewand. Still wird es hingegen in der großen Kraftzentrale; sie wird zur träumerischen Leiselounge. Durch einen zweikanaligen Kopfhörer gibt es dann doch Geschichten und Klänge auf die Ohren: ganz persönlich und individuell. Wenn Broekhuis, Keller & Schönwälder um 18 Uhr, 21.30 Uhr und 23.30 Uhr dann aber in der Halle die Laserharfe schwingen, erwacht der Gigant aus seiner Ruhe. Als ehemalige "Stimme der Wedau" begleitet Bülent Aksen das Programm darüber hinaus als Moderator auf allen Bühnen.

Mit Stimmen öffnen sich auch die Wissenswelten des stillgelegten Hüttenwerks: Bei einer Hüttenführung erklimmen Besucher mit den Gästeführern der Tour de Ruhr GmbH den Hochofen 5, erfahren im Tauchgasometer alles über den Wandel des früheren Gasspeichers, erforschen mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet die Fledermäuse im Park, lernen mit Profifotograf Olav Brehmer alles über Langzeitbelichtung oder gehen inmitten der Lichtinstallation des Landschaftsparks auf Motivjagd mit der IGRuhrPOTTFotografie.

Ehemalige Hüttenwerker berichten beim Medaillengießen von der Betriebszeit, die Bodendenkmalpflege der Stadt Duisburg stellt in ihren Archiven die Entwicklung der Stadtgeschichte vor und die Interessengemeinschaft-Nordpark präsentiert den Ruhrpott im Film. Eine Videoinstallation mit Aufnahmen von Profifotograf Thomas Berns vermittelt, wie Industriegeschichte als Kulisse kreativen Arbeitens nachhaltig genutzt werden kann.

Martina Will zeigt Ölbilder und Radierungen mit Motiven aus dem Park und der Holzbildhauer Roger Löcherbach zeigt im Hüttenmagazin einige seiner Arbeiten. Abenteuerlustige seilen sich vom Hochofen ab, erproben sich im Klettergarten oder beim Gleichgewicht halten auf der Slackline. Mit dem historischen Zug geht es im Stundentakt zum benachbarten ExtraSchicht-Spielort ThyssenKruppSteel. Start- und Zielort der Rundtour ist der Landschaftspark. Auch am Zielort kann aus Sicherheitsgründen nicht ausgestiegen werden. Wer früh da ist, hat gute Chancen auf die Mitfahrt. Bitte Wartezeiten einplanen.

Auch das Street Food Festival schiebt am 24. Juni eine ExtraSchicht im Landschaftspark und ist mit Food-Trucks, Kaffee und Craft Beer-Theke auf der Hochofenstraße zu Gast. Der Biergarten des Sommerkinos ist vorzeitig geöffnet und verbreitet Vorfreude auf das Kinoevent. In der Weinlounge an der Kraftzentrale genießen Besucher einen grandiosen Blick auf die Hochöfen.

Ein zehnminütiges musikalisches Höhenfeuerwerk krönt um 23 Uhr den Abend. Beste Sicht habe man von der Kraftzentrale, sagen die Veranstalter.

(RP)
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