Duisburg Fast freier Blick auf die Salvatorkirche

Duisburg · Nach und nach offenbart sich jedem, der in die Innenstadt kommt, warum die Stadt bei der Fläche an der Gutenbergstraße von einem "Filetgrundstück" spricht:

 Vom kaufmännischen Berufskolleg steht nur noch eine kleine Ecke. Von der Gutenbergstraße hat man nun einen ungewohnten und fast freien Blick auf die Salvatorkirche in ihrer vollen Größe.

Vom kaufmännischen Berufskolleg steht nur noch eine kleine Ecke. Von der Gutenbergstraße hat man nun einen ungewohnten und fast freien Blick auf die Salvatorkirche in ihrer vollen Größe.

Foto: christoph Reichwein

Je mehr Gebäudeteile des ehemaligen Schulkomplexes zwischen Gutenberg-, Post-, Oberstraße und Kuhlenwall verschwanden, desto deutlicher wurde, wie groß das Grundstück ist und welche exponierte Lage es hat. Noch stehen einige Reste der Berufsschule. Doch auch sie werden in den kommenden Tagen und Wochen fallen.

Von der Köhnenstraße/Gutenberg Straße fällt der Blick inzwischen ganz ungewohnt direkt auf die Salvatorkirche in ihrer vollen Größe. In dieser 1-A-Lage wohnen, arbeiten oder einkaufen zu gehen - diese Vorstellung kann gefallen.

Wie lange die Duisburger den freien Blick genießen können? Nicht all zu lange, hofft die Stadtspitze. Im Herbst will sie das Gelände auf der Immobilienmesse MIPIM in München präsentieren und setzt darauf, dass ein Investor "anbeißt". Denn dort sollen bekanntlich Büros, Gehschäfte und Wohnungen gebaut werden. Immer unter Berücksichtigung, dass dieses Grundstück für Duisburg nicht nur eine aktuelle stadtentwicklerische wichtige Bedeutung hat, sondern auch einen historischen Wert. Im Untergrund fanden die Archäologen bei den Abrissarbeiten das eine oder andere Schätzchen aus (früh-)mittelalterlichen Zeiten. Auch Fundamente des Hauses, in dem Gerhard Mercator gelebt hat, tauchten auf und sollen für die Nachwelt erhalten bleiben. Nach Möglichkeit soll das Wohnhaus sogar wieder aufgebaut und in die Neubebauung integriert werden.

Das sind die Vorstellungen. Ob sich ein Investor darauf einlässt, darauf einzugehen, ist die andere Frage. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Suche nach einem Bauwilligen hinzieht und das Grundstück uns vielleicht doch noch einige Zeit als Innenstadtbrache mit bestem Ausblick erhalten bleibt. Möglich wurde der Abriss des Schulkomplexes erst mit dem Neubau des Berufsschulzentrums in Neudorf, in dem das Kaufmännische Berufskolleg ebenso untergebracht wurde wie die Friedrich-Albert-Lange-Berufsschule, die früher hinterm Finanzamt zu finden war und deren Räume teilweise vom Landfermann- Gymnasium genutzt werden. Als dann auch noch die Grundschule an der Gutenbergstraße geschlossen wurde, war der Weg für die Bagger frei.

(hch)
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