Stand-Up-Paddling in Duisburg Fast wie übers Wasser laufen

Duisburg · Heike und Roger Theyssen bringen Interessierten bei, wie Stand-Up-Paddling funktioniert. Oft reicht schon eine Stunde aus, um die Anfänge zu erlernen.

 Als die Stand-Up-Paddler im Sommer aufs Wasser gingen, war ihnen die Neugierde der Spaziergänger sicher

Als die Stand-Up-Paddler im Sommer aufs Wasser gingen, war ihnen die Neugierde der Spaziergänger sicher

Foto: sup-aloha.de

Die meisten Wanderlustigen bleiben auf dem Weg, wenn sie die Landschaft an einem See erkunden. Über das Wasser schreiten - das konnte laut der Bibel bekanntlich ja auch nur Jesus. Doch mit einem Paddel und einem Board muss der Spaziergang nicht auf dem Festland enden: "Es fühlt sich eigentlich wie gehen auf dem Wasser an", versichert Heike Theyssen. Sie betreibt Stand-Up-Paddling, kurz SUP genannt. Zusammen mit Ehemann Roger gibt sie SUP-Unterricht.

Vor rund zehn Jahren entdeckte das Paar die Sportart für sich. Im Urlaub beobachteten die beiden damals eine Gruppe von Paddlern und beschlossen, es selbst auszuprobieren. Beide schafften sich kurz darauf SUP-Boards und Paddel an. "Roger hat vor vielen Jahren seine rechte Hand bei einem Motorradunfall verloren", erzählt Heike Theyssen. Schwierigkeiten mit dem Paddeln oder damit, das Gleichgewicht zu halten, hat Roger Theyssen nicht. Mittlerweile bringt er anderen dieses neue Sportvergnügen bei. "Es ist einfacher, als es auf den ersten Blick aussieht", erzählt der 57-Jährige. Ist die Grundtechnik erlernt, komme es auf die Übung an: "Erst stehen die Leute verkrampft auf dem Board und haben Angst, ins Wasser zu fallen, aber nach einer Stunde sieht es schon ganz anders aus."

An der Sechs-Seen-Platte bauen die Theyssens zurzeit einen Beach-Club auf. Auch der Unterricht findet hier statt. Trockenübungen gehören zwar zum Training dazu, "dabei geht es aber hauptsächlich um die Technik beim Paddeln", so der Trainer. Am besten lerne man auf dem Wasser. Es gebe auch gewöhnlich nur eine einstündige Sitzung für den Einstieg - der Rest käme dann durch die Praxis. "Auf dem Board kommt man an Stellen heran, die zu Fuß oder mit einem Boot gar nicht erreichbar sind", berichtet Heike Theyssen. Das sei ein großer Vorteil für jeden, der die Natur auf umweltfreundliche Art erkunden will und die Umgebung aus einer ungewöhnlichen Perspektive erleben möchte. Ganz gleich, ob im Urlaub oder daheim: "Zu Fuß kommt man doch an viele Stellen gar nicht heran." Und zur Rast gebe es dann manchmal ein Picknick auf dem Board - in einer wasserdichten Tasche können die Paddler Proviant mit einem kleinen Gepäcknetz am Brett festmachen.

"Wir sind auch schon auf dem Rhein gepaddelt", sagt Heike Theyssen. Dazu gehöre allerdings schon ein gutes Stück Übung, denn der Fluss sei kein Terrain für Anfänger. Besonders die starke Strömung dürfe man dort nicht unterschätzen. Die Sechs-Seen-Platte jedoch sei gut geeignet, um erste Schritte auf dem Wasser zu machen - im übertragenen Sinne. SUP ist aber für die Trainer mehr als nur ein Sport: "Wir versuchen, den Leuten von Anfang an auch immer mitzugeben, dass ein rücksichtsvoller Umgang mit der Umwelt wichtig ist." So veranstalten die beiden regelmäßig gemeinsame Ausflüge, um Müll in den Gewässern zu sammeln, und ermahnen auch die Kursteilnehmer, Rücksicht auf Bootsfahrer, Angler und andere Besucher zu nehmen.

Wer erstmal die nötige Balance und Sicherheit auf dem Board hat, muss es nicht nur beim Paddeln belassen: "Wir bieten auch Yoga auf dem SUP-Board an", so Heike Theyssen. Und für das Paar selbst seien Board und Paddel die beste Reiseausrüstung: In einem Rucksack auf Rollen können das aufblasbare Board, Paddel und Gepäcktasche verstaut werden. So kommen circa 15 Kilo Gepäck zusammen. Roger Theyssen: "Man ist mobil und kann überall hin. Wenn wir verreisen, ist das unser Reisegepäck."

(zuew)
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