Duisburg Fernwärmespeicher für 15 Millionen

Duisburg · Die Stadtwerke beginnen in der kommenden Woche mit dem Bau eines Fernwärmespeichers neben dem Kraftwerk in Wanheim.

 Die obige Grafik verdeutlicht den Weg der Wärmeenergie vom Speicher bis in die Haushalte.

Die obige Grafik verdeutlicht den Weg der Wärmeenergie vom Speicher bis in die Haushalte.

Foto: STADTWERKE DUISBURG

In der kommenden Woche beginnen die Arbeiten für den Bau des großen Fernwärmespeichers auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke in Wanheim. Neben dem dort betriebenen Kraftwerk wird künftig eine Anlage stehen, die die Energie- bzw. Fernwärmeversorgung der Duisburger sichern wird.

Rund 15 Millionen Euro packt der DVV-Konzern für diesen Speicher an. Die hohe Investition ist Teil des großen Restrukturierungsprogramms, das sich der Konzern vor zwei Jahren verordnet hat. Mittels des Speichers lassen sich an anderer Stelle kosten sparen (zum Beispiel durch die Schließung des Steinkohlkraftwerkes in Hochfeld).

Die nach dem Atomunfall in Japan veränderte Energiepolitik der Bundesregierung führt nicht nur dazu, dass derzeit private Energiekonzerne sich von der Kohle verabschieden. Sondern auch die Stadtwerke haben nach einer alternativen Möglichkeit gesucht, die Duisburger umweltfreundlich mit Strom und Wärme zu versorgen. Die neue Erzeugungsstrategie aus Kraftwerk plus Fernwärmespeicher soll das leisten. Damit kann der kommunale Versorger flexibler als bislang auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen reagieren. In Wanheim wird mittels Gas- und Dampfturbinen zugleich Strom und Wärme produziert. Kann an der Strombörse preiswerter Energie gekauft als selbst erzeugt werden oder ist der Bedarf (zum Beispiel im Sommer) geringer, bietet sich mittels des Wärmespeichers künftig die Möglichkeit, diese Energie zu "parken" und für die Fernwärmekunden zu nutzen. Bis zu 70 Stunden kann so die Fernwärmeversorgung für die Stadt gesichert werden.

Zu den nun beginnenden Arbeiten gehört vor allem, das Gelände für den Wärmespeicher vorzubereiten und die Baugrube auszuheben. Der anschließende eigentliche Bau wird voraussichtlich im kommenden Jahr beendet sein, so dass der Wärmespeicher Ende des Jahres 2018 in Betrieb genommen werden kann. Bis dahin wird der Anschluss des Duisburger Fernwärmenetzes an die Fernwärmeschiene Niederrhein erfolgt sein. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, industrielle Abwärme zu nutzen, über die die Stadtwerke zum Beispiel im Sommer klimafreundlich Energie an die Kunden liefern können. Das eigene Kraftwerk muss dann nur noch wenig oder sogar gar nicht produzieren. Der Speicher macht es möglich, Wärme "zu lagern", wenn der Bedarf nicht hoch ist, zum Beispiel im Sommer.

HILDEGARD CHUDOBBA

(RP)
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