Duisburg Filigrane Skulpturen in der Innenstadt

Duisburg · Tausende Besucher bummelten am Wochenende bei herrlichem Sonnenschein durch die City. Anlass für die Eröffnung der Event-Freiluftsaison war das Kunsthandwerkerfestival, das zum 29. Mal auf Duisburgs Flaniermeile stattfand.

 Live-Action in der City: Die Kunsthandwerker legten sich mächtig ins Zeug und bewiesen Fingerfertigkeit mit schwerem Gerät. Das Publikum honorierte die Leistungen mit interessierten Blicken.

Live-Action in der City: Die Kunsthandwerker legten sich mächtig ins Zeug und bewiesen Fingerfertigkeit mit schwerem Gerät. Das Publikum honorierte die Leistungen mit interessierten Blicken.

Foto: Probst

Zwischen der erstmals einbezogenen Münzstraße und dem Averdunkplatz - dort konnte man den Mittelalter-Markt besuchen - boten mehr als einhundert Kunsthandwerker und Gewerbetreibende ihre Produkte an. Dabei waren die Stände, bei denen man den Künstlern und Handwerkern bei der Arbeit zusehen konnte, von vielen Schaulustigen umringt.

Besonders für die Kids gab es einige Mitmach-Aktionen. Da durfte mit der ungefährlichen Kinder-Armbrust geschossen werden, beim Kerzenmacher konnte man Kerzen ziehen oder auch in der Töpfer-Werkstatt kreativ werden. Wer sich zudem richtig austoben wollte, hatte dazu am Bungee- Trampolin ausreichend Gelegenheit.

Mitmachen war bei Tadek Golinczak weniger angesagt. Dafür konnte man live dabei sein, wie aus einem großen Holzklotz im Laufe des Festivals ein überdimensionaler Rabe wurde. "Der ist jetzt in Duisburg geboren", erklärte der Holzskulpturen-Künstler aus dem polnischen Swidnica - auf Fehmarn betreibt der Bildhauer seine deutsche Niederlassung - schmunzelnd nach der Fertigstellung. Von den urigen Tierfiguren machten viele Besucher Fotos, ein absoluter Hingucker war ohne Zweifel eine ziemlich dralle Frauenfigur, die ihre üppigen Reize - natürlich unbekleidet - recht eindrucksvoll zur Schau stellte.

 Zudem gab es auch filigrane Millimeterarbeit zu bestaunen.

Zudem gab es auch filigrane Millimeterarbeit zu bestaunen.

Foto: Probst Andreas

Auf die Frage, wer denn da wohl Modell gestanden habe, antwortete der Künstler, der auf ähnlichen Märkten in ganz Europa unterwegs ist mit einem Augenzwinkern: "Modelle wie dieses gibt es doch genug, man muss sich doch nur umschauen." Das war aber nicht abschätzig gemeint, wie er umgehend erläuterte: "Was will man denn mit so dünnen Gestalten wie Claudia Schiffer?"

Am Sonntag konnte man ab mittags zusätzlich in den Geschäften der Innenstadt einkaufen, da mit dem Festival auch der verkaufsoffene Sonntag verbunden war. Frank Gehrke vom Veranstalter "Gaudium" erläuterte, dass man die gesetzlichen Kriterien für den Sonntagsverkauf erfüllt: "Da gibt es kein Problem, der Handwerkermarkt bleibt die Hauptveranstaltung."

Für leichte Irritation sorgte der Duft von Spekulatius, den man eher auf dem Weihnachtsmarkt vermutet. Der kam vom Stand von Anton van der Aar, der nicht nur eine Vielzahl handgeschnitzter Spekulatius-Bretter im Angebot hatte, sondern auch die frisch hergestellte Spezialität verkaufte. Der Niederländer ist auf seine Spekulatius-Formen stolz: "Wir haben über 300 verschiedene Arten." Auch an Motiven gibt es eine große Auswahl, dass darunter auch Windmühlen zu finden sind, ist bei seiner Herkunft wohl selbstverständlich.

Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. Die Auswahl war groß, das Angebot reichte von Flammlachs über süße Crêpes bis zur Erbsensuppe. Auch die Bier- und Weinstände waren gut frequentiert.

Dabei boten Winzer aus der Pfalz, aus Rheinhessen und von der Mosel schon einen Vorgeschmack auf das beliebte Weinfest im Sommer. Aber nicht nur da machte man sich ein paar schöne Stunden. Speziell am Samstag und am Sonntag war auch in den angrenzenden Straßencafés kaum Platz zu bekommen.

Dirk Corneli hatte es sich mit Freunden beim Mosel-Winzer Aribert Kochan gemütlich gemacht: "Wir nehmen nach Möglichkeit jedes Fest in der City mit, das läuft hier in den letzten Jahren sehr gut, man trifft nette Leute und die Atmosphäre stimmt einfach."

(RP)
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