Duisburg Flüchtlinge lernen Alteneinrichtungen kennen

Duisburg · Am Montag beginnen vier Flüchtlinge aus Syrien ein zehntägiges Praktikum in den AWOcura-Seniorenzentren.

 Die Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Eritrea sahen zum ersten Mal in ihrem Leben ein Seniorenheim aus der Nähe.

Die Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Eritrea sahen zum ersten Mal in ihrem Leben ein Seniorenheim aus der Nähe.

Foto: AWOCURA

Die Arbeit in der Pflege bildet den Auftakt eines Integrationsprojektes der Akademie für Pflegeberufe und Management (APM). Die vier Männer erwerben innerhalb eines Jahres den Hauptschulabschluss und lernen im begleitenden Unterricht Deutsch sowie die Grundbegriffe der Pflege. Zu Beginn des Fortbildungsjahres sammeln sie Praxiserfahrung durch die Tätigkeit in einem Seniorenzentrum. Die AWOcura unterstützt die Integrationsmaßnahme des APM, die so nur in Nordrhein-Westfalen angeboten wird. Die Syrer sind in den AWOcura-Seniorenzentren Ernst Ermert in Duissern, Im Schlenk in Wanheimerort, Lene Reklat in Rheinhausen und im Wohndorf Laar eingesetzt. Bereits in dieser Woche konnten 18 Teilnehmer an diesem Projekt erste Eindrücke davon sammeln, wie sich das Leben in einem Pflegeheim gestaltet. Die drei Frauen und 15 Männer aus Syrien, dem Irak und Eritrea, die über die APM erste Schritte zur Integration unternehmen, nutzten die Einladung der AWOcura zu einer Führung durch das AWO-Haus in Duissern. Für alle war es der erste Besuch in einem Seniorenzentrum überhaupt, wie Rabea Gröning, Leiterin des Sozialen Dienstes im AWOcura-Senirorenzentrum Ernst Ermert, berichtete. In Syrien gibt es keine staatliche Fürsorge und keine Altenheime. Der Beruf der Krankenschwester ist jedoch auch in Syrien anerkannt.

Entsprechend überrascht waren sie vom Komfort, der guten Atmosphäre und den Angeboten im AWO-Haus an der Wintgensstraße. Im Gegenzug war Rabea Gröning überrascht von den Fragen, die die Besucher stellten: "Sie wollten wissen, ob wir eine Disco und ein Kino haben, ob es Haustiere gibt und einen Garten."

Rabea Gröning konnte alle Fragen mit einem "Ja" beantworten. Schmunzelnd fügte sie hinzu: "Mit unseren Senioren kamen sie schnell in Kontakt; so viele junge Männer sehen unsere Bewohnerinnen selten." Dem Beginn des zehntägigen Praktikums in der kommenden Woche sehen Heimleiter Dirk Münster und Pflegedienstleiterin Nicole Sangerhausen positiv entgegen. "Was man bereits beim ersten Treffen merkte: Die Altenpflege sehen viele als eine Berufung an. Sie möchten gerne alten Menschen helfen und haben Ehrgeiz, schnell Deutsch zu lernen und alles, was man wissen muss, um gute Arbeit in der Pflege zu leisten", erklärt Dirk Münster. "Ich bin zuversichtlich, dass es sich für die AWOcura lohnt, den jungen Menschen einen Einstieg in dieses Berufsfeld zu bieten."

Das Projekt in den AWOcura-Häusern bietet den Zuwanderern eine echte Perspektive. Es gibt zahlreiche Stellenangebote für ausgebildete Pflegekräfte.

(RP)
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