Geplantes Outlet-Center FOC in Duisburg: Vom "Aus" will keiner sprechen

Duisburg · Fakt ist, dass das Outlet-Center auf dem Rhein-Ruhr-Hallen-Gelände längst eröffnet haben müsste. Offenbar lassen sich die Probleme mit der Firma Grillo nicht aus der Welt räumen.

Was ist eigentlich mit dem FOC in Hamborn, das nach den ursprünglichen Planungen eigentlich schon mindestens ein Weihnachtsgeschäft mitgenommen haben sollte? Fakt ist, dass sich auf dem Gelände der Rhein-Ruhr-Halle nichts tut. Fakt ist auch, dass vor der Sommerpause Gespräche mit Grillo geführt wurden.

Weil dieser Betrieb unter die Störfallverordnung fällt, muss vor dem Bau des FOC sichergestellt sein, dass bei einem Unfall in dem Werk die Kunden keinen Schaden erleiden. Im Gespräch war zum Beispiel, dass in dem Einkaufszentrum Schutzräume für den Fall der Fälle gebaut werden.

Von Grillo wiederum wird erwartet, dass das Unternehmen sein Fasslager unter freiem Himmel "einhaust", hatte zuletzt die Arbeitgruppe formuliert, in der Vertreter verschiedener Ratsfraktionen gemeinsam die Planungen begleiten. Der FOC-Entwickler hätte eine solche Einhausung sogar bezahlt. Doch Grillo hat für dieses Lager eine gültige Betriebserlaubnis und vermeidet alle Schritte, die zur Folge haben könnten, dass dem Unternehmen eine denkbare Werkserweiterung untersagt wird.

Denn bekommt das Fasslager einen "Mantel", könnte das Folgen für alle weiteren Aktivitäten auf dem Betriebsgelände haben. Jede Veränderung des Status quo wirkt sich möglicherweise nachhaltig auf die Produktion aus. Schon darum war die Firma in Sachen FOC bislang eher unbeweglich und wenig kompromissbereit.

Aus der Politik ist zu hören, dass die Gespräche, die der Planungsdezernent mit Grillo führen sollte, ergebnislos geblieben sind. "Das FOC wird niemals kommen", heißt es bereits hinter vorgehaltener Hand. Offiziell aber stehen CDU und SPD nach wie vor (noch) hinter dem Projekt, das zu einer nachhaltigen verbesserung der Wirtschaft im Stadtbezirk Hamborn führen soll.

Unterdessen mehren sich die Vorschläge, die benachbarte Zinkhüttenplatz-Siedlung mit Asylbewerbern zu belegen. Das Wohnungsbauunternehmen Immeo, ehemals Thyssen Bauen und Wohnen, hatte bekanntlich zugestimmt, dass die Siedlung für das FOC abgerissen werden kann. Den Mietern waren Umzugsangebote gemacht worden, die von den meisten angenommen wurden. Einige aber kämpften nachhaltig gegen den Abriss und wohnen noch heute dort. Obwohl die Stadt betont, dass ihr der Raum für die Unterbringung der wachsenden Zahl von Asylbewerber fehlt, ist eine Beschlagnahmung dieser Siedlung offenbar kein Thema.

Als Grund dafür wird vermutet, dass ein solcher Schritt das Scheitern der FOC-Pläne "offiziell" machen würde und dann Regressforderungen gestellt werden, zum Beispiel von Immeo, aber auch vom FOC-Entwickler, der wie berichtet bereits Millionen in die Planung gesteckt hat. Außerdem: Im Duisburger Norden, speziell in Marxloh, gibt es bekanntlich heute schon mehr als anderswo Probleme mit nicht-deutschstämmigen, gewaltbereiten Bevölkerungsgruppen. Hier eine Akzeptanz für Asylbewerber herzustellen, ist kein leichtes Unterfangen.

(RP)
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