Duisburg Folkwang-Pianistin Yumi Tanazaki mit viel Eleganz

Duisburg · Yumi Tanazaki wurde 1990 im japanischen Hiroshima geboren, ihr Studium am (Klavier-)Standort Duisburg der Folkwang-Universität der Künste bei Prof. Henri Sigfridsson schloss sie 2017 mit dem Master ab - "trotz meines schlechten Einflusses", wie der Professor jetzt bei ihrem Klavierabend im Rahmen der Sparkassen-Konzerte "Große Klaviermusik - Forum für junge PianistInnen" im Kleinen Konzertsaal scherzte.

 Der kleine Konzertsaal

Der kleine Konzertsaal

Foto: Heike Kandalowski

Ihr Programm war gut gewählt, setzte ihr abgerundetes und zugleich glasklares, kurz: elegantes Klavierspiel in das beste Licht. Das war gleich bei der punktgenau hingetupften Sonate Nr. 33 D-Dur von Joseph Haydn deutlich, noch mehr dann bei zwei der nicht nur spieltechnisch anspruchsvollsten Werke von Claude Debussy, nämlich der neunten Etüde "pour les arpèges composés" (für die zusammengesetzten Akkordbrechungen) und dem Prélude "Feux d'artifice" (Feuerwerk). Dagegen wirkte die bekannte Chaconne aus der Partita Nr. 1 d-Moll für Violine solo BWV 1004 von Johann Sebastian Bach in der Bearbeitung von Ferruccio Busoni schon fast wie eine Pflichtübung.

Nach der Pause war Yumi Tanazaki ganz besonders in ihrem Element. Nicht nur bei dem sanften "Rain Tree Sketch II ,In Memoriam Olivier Messiaen'" von ihrem Landsmann Toru Takemitsu (1930-1996), sondern auch bei dem erzromantischen Zyklus "Carnaval" op. 9 von Robert Schumann, bei dem es auf feinste Einfühlung ebenso ankommt wie auf in Stein gemeißelte Energieentfaltung. Das kam so überzeugend und mitreißend herüber, dass eine Zugabe fällig war, es wurde das knackige Debussy-Prélude ",General Lavine' - eccentric".

(hod)
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