Duisburg Folkwang zeigte wieder Bandbreite des Akkordeons

Duisburg · Die Studierenden der Akkordeonklasse von Prof. Mie Miki und Heidi Luosujärvi an der Folkwang-Universität der Künste sind eigentlich nicht am Campus Duisburg "zuhause". Aber natürlich nutzen sie für ihre Vortragsabende gerne den hiesigen Kleinen Konzertsaal - das hat langjährige Tradition (die RP berichtete).

Jetzt wurde dort mit Solo- und Kammermusik wieder einmal die enorme Bandbreite dieses vielfach unterschätzten Instruments bewiesen. Neun besonders begabte junge Menschen spielten neun Werke, zum Teil nur einzelne Sätze, von sieben Komponisten. Als Anfangs-Statement setzte die junge Ukrainerin Tetiana Muchychka die disziplinierte Melancholie in Präludium und Fuge es-Moll BWV 853 von Johann Sebastian Bach. Großen Eindruck machte eine verblüffende Bearbeitung: Jaako Laivuori (Viola) und Petteri Waris (Akkordeon) gelangten in den ersten beiden Sätzen aus der Bratschensonate op. 147, 1975 das letzte Werk von Dmitri Schostakowitsch, zu erschütternder Klarheit. Unter den Originalwerken bestach besonders das in jeder Hinsicht extreme "Zolo" (2002) von dem 1948 geborenen finnischen Komponisten Jukka Tiensuu, als kontrollierte Raserei vorgetragen von Miroslav Nisic.

Als Entspannung zur guten Nacht schloss Petteri Waris mit sechs der schönen und gut auf das Akkordeon passenden "15 Präludien für Klavier" (1964) von Nino Rota, bekannt in erster Linie für seine Filmmusiken, vor allem für Federico Fellini.

(hod)
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