Duisburg Galerie auf neuen (Lein)pfaden

Duisburg · Nachdem sie im Kulturhauptstadtjahr 2010 für Aufsehen gesorgt hatte, war 2011 erst einmal Schluss. Doch jetzt ist die "ruhrArt-galerie" am Ruhrorter Leinpfad wieder da. Am ersten Mittwoch im Monat ist die Galerie "Artofon-Factory".

 Tatjana und Klaus Grospietsch sind wieder zurück in ihrer "ruhrArt-galerie" auf dem Ruhrorter Leinpfad am Hafenmund.

Tatjana und Klaus Grospietsch sind wieder zurück in ihrer "ruhrArt-galerie" auf dem Ruhrorter Leinpfad am Hafenmund.

Foto: Peter Jacques

Tatjana und Klaus Grospietsch sind seit Jahren ein Paar. Sie ist studierte Kunstpädagogin, er arbeitet im Kaufmännischen, doch seine Leidenschaft gilt der Musik. Vor sieben Jahren hatten sich die beiden einen Traum erfüllt, wie sie sagen, der allerdings nur knapp vier Jahre lang anhielt. Sie mieteten sich Gewerberäume einer ehemaligen Elektrowerkstatt auf dem Ruhrorter Leinpfad am Hafenmund an und funktionierten diese um in eine Galerie. So entstand im April 2008 die "ruhrArt-galerie".

Doch private und wirtschaftliche Gründe zwang das Ehepaar dazu, die Galerie Ende 2011 wieder zu schließen. Doch als der Nachmieter (eine Praxis für Yoga- und Ayurweda-Massagen) die Räume im Herbst 2014 wieder verlassen musste, gab es für die Grospietschs kein Halten mehr und sie ließen die "ruhrArt-galerie" erneut aufleben.

"Wir können nicht anders", sagen sie. "Im Kern behalten wir das Konzept von damals bei. Von der Konzession her waren und bleiben wir Galerie und Stehcafé. So finden hier weiterhin überwiegend Ausstellungen statt, aber auch Konzerte. Kunstkurse bieten wir dagegen nicht mehr an." Mittlerweile hat sich aber ein ganz neues, ungewöhnliches Kunstformat dort etabliert, das jeden ersten Mittwoch im Monat stattfindet: "Artofon-Factory". Dahinter verbirgt sich ein "multimediales Erlebnis für die Sinne", wie deren "Erfinder", Bruno Seletkovic und Gereon Basso, die Veranstaltungsreihe beschreiben. "Künstler aller Art treffen aufeinander und komponieren, malen, kreieren in Echtzeit und lassen sich gegenseitig inspirieren", heißt es.

In der "ruhrArt-galerie" ist dieses Konzept vor allem ein Crossover aus Musik, Malerei, Literatur und Tanz. Der Sound besteht zumeist aus Improvisierter und Neuer Musik, die Texte reichen von Poesie bis Prosa und die "Paints" werden über ein elektronisches Zeichengerät mittels Beamer auf eine Leinwand projiziert. Am 6. Mai steht die Artofon-Factory auf dem Programm.

Dann heißt es Zeuge werden, bei einem gemeinsamen künstlerischen Schaffensprozess. Die "ruhrArt-galerie" wird natürlich auch wieder beim Ruhrorter Hafenfest dabei sein, so wie sie im vergangenen Jahr Teilnehmer am "Lebendigen Adventskalender" war. Die Kooperation mit der Szenekneipe "Zum Hübi" in Form von "HFN Jam" und "Hübistan TV" geht ebenso weiter wie die mit der "Outdoor-Galerie Aufnachtschicht" der beiden Fotografen Daniela Szczepanski und Frank Hohmann.

Die letztens eröffnete Ausstellung "barlen schichtarbeit" der in Mönchengladbach geborenen Malerin Barbara Lenders zeigt derzeit farbenprächtige Flächenmalerei. Bis zum 3. Mai sind die insgesamt 15 Großbilder, alle übrigens mit Acryl auf Leinwand gemalt, dort noch zu sehen.

Da kündigt sich bereits ein neues künstlerisches Spektakel an: Willi Thomczyk, seines Zeichens Autor, Theatermacher und Schauspieler, aber auch Musiker und Maler, stellt nämlich ab 5. Juni unter dem Titel "Malerei & Print Art" Werke von sich in der "ruhrArt-galerie" aus.

(RP)
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