Unsere Woche Gelände am Güterbahnhof

Duisburg · Wir haben uns schon so an die Ödnis gewöhnt, dass jede Baumaßnahme auf dem Güterbahnhofsgelände uns wohl mehr als erschrecken würde. Die Entscheidung von Kurt Krieger, sich von seinem Gelände wieder zu trennen, ist ein Hinweis darauf, das der erfolgreiche Möbel-Mogul von Duisburg wohl nicht sonderlich viel hält. In gut drei Wochen wird der Stadtrat bei einer Sondersitzung debattieren und dabei mit Sicherheit auch die Frage diskutieren, ob ein Outlet-Center an dieser Stelle zum Nutzen oder zum Schaden der Stadt ist, die offenbar keine Anstrengungen unternimmt, um das Geld für den Grundstückskauf zusammenzukratzen. Denn das wäre ohne Frage die beste Lösung für Duisburg.

Das Güterbahnhofsgelände wird nun wohl noch länger ungenutzt bleiben, abgesehen von der kleinen Ecke an den Schienen, auf der der private Bahnbetreiber Abelio baut. Er ist in dieser Woche in den Fokus geraten, weil er ein Gebäudeteil angeblich zu nahe an das Loveparade-Mahnmal von Gerd Losemann gesetzt hat. Und schon gab es Protest. Sicherlich ist es schön, wenn so eine Gedenkeinrichtung auch die passende würdevolle Umgebung hat. Aber das Güterbahnhofsgelände ist nun mal in aller erster Linie ein Gewerbestandort mit optimaler Bahnanbindung . Und das sollte man bei allem Mahnen und Gedenken nicht vergessen. Zudem gibt es an der Unglücksrampe im Tunnel eine Loveparade-Gedenkstätte, die räumlich in direktem Bezug zu dem Unglück steht und die Erinnerungen an diesen furchtbaren Juli-Samstag sehr würde- und stilvoll wach hält. Und das ist gut so!

Hildegard.Chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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