Duisburg Gleich nach dem Start traditionswürdig

Duisburg · Der erste Weihnachtsmarkt rund um die Rahmer Hubertus-Kirche erwies sich als schöner Erfolg. Neben den weihnachtsmarkt-typischen Angeboten gab es auch ein attraktives musikalisches Rahmenprogramm.

 An insgesamt 15 Holzbuden gab es ein reichhaltigen weihnachtliches Angebot. Die Kunden wussten die stimmungsvolle Atmosphäre zu schätzen.

An insgesamt 15 Holzbuden gab es ein reichhaltigen weihnachtliches Angebot. Die Kunden wussten die stimmungsvolle Atmosphäre zu schätzen.

Foto: reichwein

Die Rheinländer sagen, dass alles, was zweimal stattfindet, schon Tradition hat. Der Rahmer Weihnachtsmarkt rund um die Hubertus-Kirche fand zum ersten Mal statt, könnte ab sofort schöne Tradition werden. Denn schon mittags drängelten sich am Samstag neugierige Besucher um den Zwiebelturm und schauten, was die St. Sebastianus Bruderschaft 1511 e.V. aus dem Boden gestampft hatte.

Andreas Koch, Schatzmeister der Rahmer Sebastianer, hatte schon vor Jahren den Wunsch, auch in Rahm einen Weihnachtsmarkt aufzubauen. "Die einschlägigen Veranstaltungen aus den Nachbarorten kannte ich gut. Mit denen wollten wir nicht konkurrieren. So haben wir genau ein Wochenende nach dem Weihnachtsmarkt in Großenbaum 15 Holzbuden von unserem Bürgerverein ausgeliehen und hier rund um die Kirche aufgestellt. Das Wochenende am dritten Advent passt perfekt, da sind die anderen Veranstaltungen vorbei, und die Leute haben Zeit für Rahm", erklärt Koch. Und weil hier so viel Arbeit drinsteckt und der Platz rund um die Kirche so anheimelnd ist, geht der Weihnachtsmarkt über zwei Tage. Hübsche Handwerkskunst wie gedrechselte Holzwaren, Engel aus Kaminholz, Gips und Styropor, Fruchtaufstriche und Liköre, Stricksocken und Schmuck wurden von zehn Geschäftstreibenden feilgeboten. Als Andreas Koch zu Anfang des Jahres seine Idee der Bruderschaft vorstellte, gab sie ihm volle Rückendeckung. "Ohne mein Team geht nichts. Hier sind heute und morgen 50 Leute im Einsatz", sagte Koch am Samstagnachmittag. Und sie waren emsig bei der Sache. Ob am Grillstand mit Würstchen und Steaks, an der Gyrospfanne, am Bierstand, wo die vor eineinhalb Jahren gegründete Walter-Schönheits-Jungschützenkompanie eifrig König Pilsener, Gatzweiler Alt, Glühwein und Soft Drinks verkaufte, die Besucher drängelten sich und probierten auch noch die Erbsensuppe und die Waffeln.

Es gab auch ein Rahmenprogramm. Gleich nach der Eröffnung um 12 Uhr durch Brudermeister Rainer Hamacher sollten die Kinder der Kita Rotdornstraße singen, doch ein Virus hatte sie geschwächt und sie mussten absagen. Umso stimmgewaltiger trat die Chorgemeinschaft Cantemus mit Chorleiter Stefan Glaser auf. Die Klassiker wie "O du fröhliche" und "Tochter Zion" konnten die ein oder anderen im Publikum sogar zum Mitsingen bewegen. Seit zwei Jahren probt die 1981 gegründete Chorgemeinschaft montags im Pfarrheim und ist einfach selig, so betonte der Chorleiter, dass sie hier einen Raum gefunden haben.

Doch es gab noch mehr zu hören und zu sehen. Um halb sechs kam am Samstag der Gospeltrain aus Bochum, einschlägige Gesänge im Gepäck, die im Dunkeln auf dem Kirchenvorplatz noch stimmungsvoller wirkten. Am Sonntag las der Nikolaus eine lange Weihnachtsgeschichte im Pfarrheim vor, bevor er mit den Kindern zu dem mit Lichtern geschmückten Baum vor dem Zwiebelturm ging, um die liebevoll gefertigten Bastelarbeiten auf den Zweigen zu verteilen. Die Stimmung an beiden Tagen war gut. "Wir freuen uns, dass es nun auch in Rahm einen Weihnachtsmarkt gibt", sagte Klaus Klingen. Viel los war am Stand des Fördervereins St. Hubertus. Der lässt sich jede Menge einfallen, um die Kosten für die aufwändige Sanierung der Kirchenorgel zu finanzieren. Honig in zwei Sorten vom erst im Frühjahr eingeweihten Rahmer Bienenhaus fand reißenden Absatz. Die Hälfte der acht Euro pro Glas ging an das Orgelprojekt, genau wie 50 Prozent des Gesamterlöses des Weihnachtsmarktes. "Die Rahmer Hubertus-Kirche ist ja auch Konzertkirche. Da gehört eine funktionierende Orgel einfach hin", betonte Andreas Koch.

(RP)
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