Duisburg Großartige Professorin und extrem begabter Student

Duisburg · In der Reihe "Piano Extra" innerhalb der Kammerkonzerte beeindruckte Georg Kjurdian,

 Meisterstudent Georg Kjurdian begeisterte am Flügel

Meisterstudent Georg Kjurdian begeisterte am Flügel

Foto: Leskovar

In jeder Saison der Duisburger Kammerkonzerte gibt einen Abend "Piano Extra", zu dem ein Professor vom (Klavier-)Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste einen besonders begabten Studenten mitbringt. Bei Hisako Kawamura, Folkwang-Professorin seit zwei Jahren, war das jetzt Georg Kjurdian. Geboren wurde der Sohn eines Armeniers und einer Polin 1994 in der lettischen Hauptstadt Riga. Bis 2012 besuchte er in seiner Geburtsstadt das Emils-Darzins-Musikgymnasium. Dort erhielt er nicht nur Klavierunterricht, sondern wurde auch von Lettlands international bekanntestem Komponisten Peteris Vasks in Komposition unterwiesen. Sein Klavierstudium bei Prof. Barbara Szczepanska an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf beendete er im Sommer 2016 mit dem Bachelor-Abschluss. Seit Oktober 2016 studiert er in Duisburg auf Master. Jetzt in der gut gefüllten Philharmonie Mercatorhalle spielte er die Sonate Nr. 1 f-Moll op. 2 Nr. 1 (1790-95) von Ludwig van Beethoven und die Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58 (1844) von Frédéric Chopin. Nach kurzer Nervosität fand sich Kjurdian beeindruckend fokussiert, sowohl mit perfekter Spieltechnik als auch mit zielsicherer Leidenschaft. Da wächst ein großer Pianist der Zukunft heran.

Womöglich noch sensationeller wirkte danach Hisako Kawamura mit Chopins 24 Préludes op. 28 (1838/39). Die Stücke, von denen keines länger als fünf Minuten dauert, leuchteten punktgenau auf. Klar, dass da noch eine vierhändige Zugabe kam. Es war jene "Chopinata", in welcher der belgische Jazz-Pianist Clément Doucet (1895-1950) mehrere Themen des polnischen Meisters zu einem witzigen Ragtime verwurstete.

Im nächsten, vierten Kammerkonzert am 28. Januar 2018 spielt Yeol Eum Son Klavierwerke aus dem ebenso kreativen wie krisenhaften Jahrzehnt von 1910 bis 1920. Karten unter karten@theater-duisburg.de.

(hod)
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