Duisburg Großbaustelle legt Züge lahm

Duisburg · Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Duisburg und Xanten: Vom 28. Oktober bis zum 20. November gilt ein Ersatzfahrplan. Pendler müssen sich auf längere Fahrzeiten einstellen.

Duisburg: Großbaustelle legt Züge lahm
Foto: Rainer Kaußen

Überfüllte Busse, längere Fahrzeiten, verpasste Anschlüsse: Das verbinden viele Bahnfahrer mit dem Stichwort "Schienenersatzverkehr". Bald trifft dies auch die Fahrgäste der Nordwestbahn auf der "Niederrheiner"-Strecke zwischen Duisburg und Xanten (RB 31). Im Duisburger Westen gibt es auf dieser Strecke drei Stationen, und zwar an den Bahnhöfen Rheinhausen, Rumeln und Trompet. Aufgrund einer Großbaustelle wird die Strecke für drei Wochen zum Teil gesperrt.

Tausende Bahnkunden am Niederrhein auf der Linie sind betroffen - noch wissen aber nicht alle von der Änderung. Die Mitarbeiter der Nordwestbahn sind zwar eigentlich angehalten, fortlaufend in der Bahn per Durchsage zu informieren - nicht bei jeder Fahrt erfolgt die Ansage aber tatsächlich. Am vergangenen Freitag wurden die Fahrgäste noch auf die bevorstehende Sperrung hingewiesen, seit Anfang der Woche kaum noch.

Der Ersatzfahrplan greift ab 28. Oktober abends bis zum 20. November. Wegen der Bauarbeiten an den Gleisen zwischen Moers und Xanten übernehmen Busse die Verbindungen auf diesem Streckenteil. Die Züge zwischen Moers und Duisburg können wochentags fahren. An den Wochenenden übernehmen auch dort Busse, denn die Deutsche Bahn erneuert dann auch die Weichen zwischen Moers und Trompet. Wie Maik Seete, Sprecher der Nordwestbahn, gestern erläuterte, werden die Busse im gleichen Takt wie die Züge fahren - je nach Tageszeit also ein- oder zweimal stündlich. "Natürlich brauchen die Busse aber länger", so Seete. Normalerweise brauche der Zug für die 44 Kilometer zwischen Xanten und Duisburg ungefähr eine Stunde. Nach dem Ersatzfahrplan dauere die Fahrt wochentags rund 40 Minuten, am Wochenende sogar 70 Minuten länger. Allerdings werde es an den Wochenenden auch direkte, schnellere Busverbindungen zwischen Moers und Duisburg geben, die nicht jeden Bahn-Haltepunkt berücksichtigen.

Damit es mit dem Anschluss zwischen Bus und Bahn am Bahnhof Moers klappt, passt die Nordwestbahn den Ersatzfahrplan an. Beispiel: Rheinberger, die normalerweise wochentags um 6.17 Uhr in den Zug steigen und um 6.46 Uhr in Duisburg sind, müssen schon um 6.02 in den Ersatzbus steigen. Für den Umstieg in Moers bleiben dann sieben Minuten Zeit. Umgekehrt müssen sich Moerser darauf einstellen, dass sie mit dem Ersatzbus eine volle Stunde bis Xanten unterwegs sind - der Zug braucht sonst nur 38 Minuten. In beiden Richtungen müssen Pendler also früher raus - und sind abends entsprechend später wieder zu Hause.

Mit den Anschlüssen will die Nordwestbahn so flexibel wie möglich umgehen. Verspäte sich der Bus um zwei, drei Minuten, könne der Zug warten. "Die Busfahrer stehen mit unserer Leitstelle in Kontakt", sagte Seete. Grundsätzlich sei aber auch der Ersatzfahrplan verbindlich. "Einfach so zehn Minuten später losfahren kann die Bahn nicht."

(RP)
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