Duisburg "Große Klaviermusik" mit viel virtuoser Leidenschaft

Duisburg · Fast ganz gefüllt ist der Kleine Konzertsaal am Campus Duisburg der Folkwang-Universität der Künste bei der Reihe der Sparkassenkonzerte "Große Klaviermusik" auch dann, wenn dort ein auswärtiger Gast auftritt. So war es jetzt auch bei dem 1953 geborenen Georg Friedrich Schenck, seit 1986 Professor an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf.

Die vier Werke des Abends waren wahrhaft große Klaviermusik, zählten zu den spieltechnisch, stilistisch und auch philosophisch anspruchsvollsten ihrer Komponisten. Den Schwerpunkt bildeten zwei gut halbstündige Meisterwerke der Romantik, nämlich die "Davidsbündlertänze" op. 6 (1838/50) von Robert Schumann und die Schumann gewidmete Sonate h-Moll (1853) von Franz Liszt. Davor kam jeweils ein kürzeres Werk des 20. Jahrhunderts, das es aber in sich hatte: zum einen die Klaviersonate Nr. 10 op. 70 (1912/13, "gewidmet meinen Freunden, den Insekten") von Alexander Skrjabin, zum anderen die irrwitzige "Übung in drei Stücken" aus der "Klaviermusik" op. 37 (1925) von Paul Hindemith.

Georg Friedrich Schenck warf sich mit Verve noch in die größte Virtuosität und sorgte für leidenschaftliche Aufführungen. Eine genaue Umsetzung des Notentextes und die leiseren Töne sind freilich seine Sache eher nicht. Das Publikum war jedenfalls hellauf begeistert.

Das nächste Konzert "Große Klaviermusik" ist am Dienstag, 13. Juni, um 19.30 Uhr. Dann spielt der Folkwang-Cembalo-Professor Christian Rieger Werke von Johann Sebastian Bach und Jean-Henri d'Anglebert. Karten zu zehn Euro, ermäßigt fünf Euro, gibt es am einfachsten unter Tel. 0203/ 29 588 0.

(hod)
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