Duisburg Großenbaum und Rahm sehen Rot

Duisburg · Im aktuellen Stationsbericht des VRR vergeben die Prüfer für Großenbaum und Rahm mit Rot die schlechteste Note. Hauptgrund für dieses Ergebnis sind die vielen illegalen Graffiti.

 Bei solchen Anblicken wie in Großenbaum kann der VRR wohl nur ein schlechtes Zeugnis ausstellen.

Bei solchen Anblicken wie in Großenbaum kann der VRR wohl nur ein schlechtes Zeugnis ausstellen.

Foto: Archiv

Schlecht, schlechter, und ein Ausreißer nach oben: So lässt sich die Bewertung der Bahnhöfe im Duisburger Süden zusammenfassen, die der VRR mit seinem aktuellen Stationsbericht vorlegt. Am besten und somit Grün schneidet Bissingheim ab; für Großenbaum und Rahm zückten die Prüfer Rot. Grün steht dabei für "akzeptabel"; hier sind aus Sicht des VRR keine Verbesserungen notwendig. Bei Gelb hingegen schon, wenn auch nicht dringend - "noch akzeptabel". Rot gibt's für erhebliche Mängel ("nicht akzeptabel"), die dringend verbessert werden müssen. Die Bewertungen der einzelnen Bahnhöfe im Süden im Überblick:

Bissingheim ist der Vorzeigebahnhof im Süden. Dreimal in Folge hat der VRR die Station mit der Bestnote Grün bewertet, auch in seiner aktuellen Untersuchung. Trotzdem vermerkt die Untersuchung des Nahverkehrsunternehmens, dass eine Modernisierung erforderlich ist. Ihre Finanzierung ist aber nicht gesichert.

Wie im Vorjahr auch, ist die Station in Buchholz mit Gelb bewertet. Kritik gab's von den Profitestern für Graffiti im Zugang und am Bahnsteig sowie für mangelnde Sauberkeit im Zugang. Trotzdem fährt der Buchholzer Bahnhof insgesamt besseren Zeiten entgegen: 2012 war er noch mit Rot aus der Gesamtbewertung hervorgegangen.

Viermal jährlich schickt der VRR Profitester durch die Bahnhöfe in seinem Gebiet. Ihre Ergebnisse werden im Stationsbericht dokumentiert. Bewertet werden Zugangs- und Bahnsteigbereich. Kriterien sind Sauberkeit, Funktion und Graffiti. Aus den Einzelbewertungen wird ein Jahresdurchschnittwert ermittelt.

Großenbaum ist einer von zwei Bahnhöfen im Süden, für die es im Prüfbericht nur für Rot reichte. Verantwortlich dafür sind insbesondere Graffiti im Zugang sowie am Bahnsteig. Der VRR weist ausdrücklich darauf hin, dass die Unterhaltungspflicht des Bahnhofs auch bei der Stadt Duisburg liegt. Das aktuelle Rot hatte es schon 2013 gegeben.

Auch hier vergibt der VRR mit Rot die schlechteste Bewertungsstufe. Hauptursache auch an diesem Bahnhof: Graffiti. Die Schmierereien finden sich sowohl im Zugang als auch am Bahnsteig. Auch hier findet sich im Bericht der Verweis auf die Mitzuständigkeit der Stadt für die Unterhaltung. Punkten kann der Bahnhof immerhin in Sachen Sauberkeit. Trotzdem ist er ein Absteiger des aktuellen Prüfberichts: Im Vorjahr war er noch mit Gelb bewertet worden.

Nach Rot im Vorjahr hat sich der Bahnhof Wedau auf Gelb verbessert. Ein Rot in der Einzelbewertung gab's nur für Graffiti am Bahnsteig. Zugang und Bahnsteig punkteten aber bei Sauberkeit und Funktion: Hier gab es viermal ein Grün. Vermerk des VRR: Modernisierung erforderlich, Finanzierung nicht gesichert.

Bei beiden mit Rot bewerteten Bahnhöfen, Großenbaum und Rahm, verweist der VRR in seinem Stationsbericht explizit auf die Mitzuständigkeit der Stadt in Sachen Graffiti-Freiheit. Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, klärt auf: "Bis zur Unterführung sind wir als Wirtschaftsbetriebe für die Sauberkeit zuständig." Für die Wände im Tunnel selbst sei die Stadt zuständig, für den Aufgang zum Gleis ab der ersten Treppenstufe die Deutsche Bahn. Kersken verweist auf eine Reinigungsaktion der drei nach der Veröffentlichung des letzten Stationsberichts 2014: Gemeinsam befreiten Stadt, Wirtschaftsbetriebe und DB den Bahnhof Großenbaum von Schmierereien. Aber: "Sowie die Wände weiß waren, kamen neue Graffiti." In Rahm hingegen prangt der illegale Sprühdreck seit Jahren unbehelligt an den Wänden. Das Erscheinungsbild beider Bahnhöfe könnte sich ändern: Die Wirtschaftsbetriebe planen Gespräche mit der Stadt über eine Lösung, die schon an anderen Problemzonen im Stadtgebiet erfolgreich eingesetzt wurde. Kersken: "Die einzige mögliche Lösung wäre eine schöne Gestaltung durch einen Graffiti-Künstler."

(RP)
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