Duisburg Großer Bahnhof für Chinas Staatschef

Duisburg · Groß war am Samstag der Bahnhof für den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, der für 45 Minuten auf dem Logport-Gelände Station machte.

Duisburg: China-Präsident Xi besucht Hafen
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Duisburg: China-Präsident Xi besucht Hafen

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Die Mitglieder des Bergmanns-Orchesters der RAG genossen die bereits wärmende Sonne auf dem für den besonderen Anlass herausgeputzten Bereich des Rheinhauser Logport-Geländes, Hafen-Chef Erich Staake nutzte die zeitliche Verzögerung im Programm, um sich mit den wartenden Journalisten über die Ergebnisse der Bundesliga-Spiele auszutauschen, und Duisburgs OB gönnte sich noch ein Zigarettchen. Der Konvoi der chinesischen Delegation mit dem Staatspräsidenten Xi Jinping hätte eigentlich schon da sein müssen, laut Protokoll um 17.20 Uhr. Eine halbe Stunde später, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in Begleitung von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und weiterer Kabinettsmitglieder sowie Vizekanzler Sigmar Gabriel, waren längst eingetroffen, kündeten weit entfernte Rotorblätter-Geräusche des Überwachungshubschraubers den hohen Staatsbesuch dann doch noch an.

Duisburgs OB gestand, vor dem "ersten großen Staatsbesuch in Duisburg seit der Queen" schon ein wenig aufgeregt zu sein. Für ihn und die Stadt sei der Besuch des höchsten Repräsentanten der Weltmacht China "eine große Ehre" und eine "enorme Chance für Duisburg". Besonders stolz mache ihn, dass Xi Jinping während seines zweitägigen Deutschland-Besuchs "nicht etwa auf Einladung den Duisburger Hafen besucht", sondern dass es "sein ausdrücklicher Wunsch gewesen ist, einen persönlichen Eindruck von Europas bedeutendste Logistik-Drehscheibe zu bekommen". Link sieht in dem Besuch des chinesischen Staatspräsidenten eine "große Wertschätzung für die Stadt und die gesamte Region", zumal sein Besuch in Duisburg nach den politischen Gesprächen in Berlin und Düsseldorf der einzige externe Programmpunkt sei.

Großer Bahnhof für "Yuxinou"-Zug aus China
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Großer Bahnhof für "Yuxinou"-Zug aus China

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Das war schon ein imposantes Bild, als der von der Motorradstaffel der NRW-Polizei eskortierte Konvoi sich dem extra aufgestellten Festzelt näherte. Dass bei diesem Staatsbesuch Sicherheitsstufe 1 herrschte, wurde auch an dem hohen Aufgebot der begleitenden Sicherheitskräfte deutlich, die vor dem chinesischen Staatsoberhaupt die Begleitfahrzeuge verließen, um den weiteren Weg abzusichern. Erst danach verließ Xi Jinping die Staatskarosse mit der chinesischen Flagge, um von Duisburgs OB, geschmückt mit der historischen Amtskette, und "Hausherrn" Erich Staake begrüßt zu werden. Schüler des Meidericher Max-Planck-Gymnasiums, das seit 1995 einen Schüleraustausch mit der chinesischen Partnerstadt Wuhan unterhält und an der Schule einen Chinesisch-Grundkursus sowie die Mitarbeit in einer China-AG anbietet, begrüßten Xi Jinping mit einem zweisprachig gehaltenen Transparent. Nach der Begrüßung begab sich das Staatsoberhaupt in Begleitung Sigmar Gabriel, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, OB Link und Duisport-Chef Erich Staake zur VIP-Tribüne um beim Einlaufen des "Yuxinou"-Zugs, der freundlicherweise die "protokollarische Verspätung" abgewartet hatte, live dabei zu sein.

Bevor sich die Delegation wieder auf den gut bewachten Weg zum Düsseldorfer Interconti machte, wo das Land einen Empfang für die Gäste aus China ausrichtete, gab es noch Grußworte von Erich Staake, Hannelore Kraft und OB Sören Link sowie des chinesischen Handelsministers Gao Hucheng. In dem Zusammenhang erwähnte die NRW-Ministerpräsidentin, dass China mittlerweile der zweitwichtigste Handelspartner Nordrhein-Westfalens sei. Duisburgs OB wies auf die bereits seit 1982 existierende Städtepartnerschaft mit der chinesischen Stadt Wuhan hin, auf die wissenschaftlichen Angebote bezüglich Chinas der Universität Duisburg-Essen, an der derzeit 1500 chinesische Studenten eingeschrieben sind und an die Vielzahl chinesischer Unternehmen, die sich bereits in Duisburg niedergelassen haben.

(RP)
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