Duisburg Großes Neubaugebiet in Huckingen

Duisburg · Gute 40 Jahre nach den ersten Überlegungen soll jetzt am Kesselsberg doch noch eine Siedlung gebaut werden. Die Stadt spricht von großer Nachfrage nach Bauland im Stadtsüden.

 Links oben am Bildrand sind die Flächen, die als Neubaugebiet in Frage kommen. Darunter das Gebäude von Infineon, rechts ist das Landhaus Milser zu sehen.

Links oben am Bildrand sind die Flächen, die als Neubaugebiet in Frage kommen. Darunter das Gebäude von Infineon, rechts ist das Landhaus Milser zu sehen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Zur nördlichen Düsseldorfer Stadtgrenze sind es nur wenige Minuten, eine Haltestelle der U 79 liegt direkt vor der Türe, ebenso ein großer Verbrauchermarkt und ein Stadtteil mit gutem Angebot. Sogar einer der wichtigsten Duisburger Veranstaltungsorte, der Steinhof, ist fußläufig gut zu erreichen. Und wer Spaß am Golfsport hat, kann quasi hinterm Gartenzaun gleich abschlagen. Jede Menge Argumente also, in Huckingen zu bauen.

 Der Plan zeigt anhand der violett- markierten unteren Fläche, wo das Neubaugebiet ausgewiesen werden soll.

Der Plan zeigt anhand der violett- markierten unteren Fläche, wo das Neubaugebiet ausgewiesen werden soll.

Foto: Stadt Duisburg

Die Stadt will für die große Freifläche östlich der als "Geisterbahnhof" bekannt geworden Haltestelle Kesselsberg jetzt den Bebauungsplan "Am Alten Angerbach" aufstellen. Das ausgewiesene Gebiet auf der östlichen Seite der Straßenbahnlinie beginnt etwa in Höhe der Haltestelle "Kesselsberg" und reicht bis ans Ende der Fläche des Edeka-Centers, wird in östlicher Richtung durch die Bebauung und den Golfplatz begrenzt und in südlicher durch den Alten Angerbach.

Rund 40 Jahre ist es her, dass die Stadt Duisburg dort eine gewaltige Siedlung aus dem Boden stampfen wollte. Häuser mit zehn Geschossen und mehr sollte es dort geben. Und weil dann die Bevölkerungszahl Huckingens explodiert wäre - die Rede war damals von 20 000 zusätzlichen Einwohnern -, wurde vorsichtshalber schon mal eine Straßenbahnhaltestelle in Hochlage errichtet. Als "Geisterbahnhof" machte sie überregional Schlagzeilen. Denn im Gegensatz zu dem Haltepunkt wurde die Siedlung nie gebaut.

In den Folgejahren wuchs Huckingen dennoch. Hinterm St.-Anna-Krankenhaus wurde in den 1980ern Fläche ausgewiesen für Einfamilienhäuser und gegenüber an der westlichen Seite der Düsseldorfer Landstraße gleichfalls. Vor allem dieses Gebiet zwischen der Bundesstraße und Ungelsheim fand reges Interesse. Denn hier wich die Stadt von der üblichen Praxis ab, große Bauträger wie die eigene Gebag mit Häuschen von der Stange zum Zuge kommen zu lassen. Sondern hier durften sich mal Architekten "austoben", die zum Teil bemerkenswert schöne Entwürfe realisierten und damit den Wunsch steigen ließen, hier auch zu bauen.

Für Bauland in diesem Bereich hat die Stadt einen steigenden Bedarf ausgemacht. "Zur Entwicklung des Areals gemäß der städtebaulichen Zielsetzung ,Wohnen' wird ein städtebauliches Konzept als Grundlage erarbeitet.

Im Bebauungsplan sollen, dem städtebaulichen Konzept entsprechend, die Art und das Maß der baulichen Nutzung, die überbaubaren und nicht überbaubaren Flächen sowie deren Nutzungen festgesetzt werden. Darüber hinaus sollen die Flächen für Infrastruktureinrichtungen, wie Verkehrs- und Grünflächen, durch den Bebauungsplan gesichert werden", heißt es nun in einer Druckvorlage für die Ratspolitik. Die Zahl der Häuser, die auf dem Gelände stehen können, steht somit noch nicht fest.

Bis in dem Gebiet der erste Stein gesetzt werden kann, wird noch einige Zeit vergehen. Wenn die Politik Grünes Licht gegeben hat, müssen etliche Gutachten eingeholt werden. Die Belange des Artenschutzes sind beispielsweise ebenso zu berücksichtigen wie die der Archäologen, Immissionsgutachten sowie hydrogeologisches Gutachten müssen gleichfalls eingeholt werden. Und die Öffentlichkeit muss gleichfalls Gelegenheit zur Stellungnahme bekommen, sobald ein städtebauliches Konzept erarbeitet worden ist.

(RP)
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