Duisburg Grüne kritisieren Kunst-Zensur

Duisburg · Die Duisburger Grünen kritisieren die Art des Umgangs des Oberbürgermeisters mit dem Kunstprojekt "Totlast" im Lehmbruck-Museum. Sie fordern Sören Link auf, seine Position zu erklären und in den zuständigen Gremien der Stadt Duisburg entscheiden zu lassen.

Loveparade-Gedenkstätte fertiggestellt
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Loveparade-Gedenkstätte fertiggestellt

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Foto: dpa, Federico Gambarini

Wie berichtet, hat Oberbürgermeister Sören Link die Raum-Installation "Totlast" von Gregor Schneider im Lehmbruck-Museum verboten, weil das Werk Wunden des Loveparade-Unglücks aufreiße.

Staatsanwaltschaft über Anklage in Loveparade-Unglück
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Staatsanwaltschaft über Anklage in Loveparade-Unglück

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Andrea Wörle, Mitglied des Kreisvorstandes der Duisburger Grünen und des Kulturausschusses, sagt dazu: "Ein Verbot von Kunst oder eine Einschränkung der Freiheit von Kunst und Wissenschaft ist nicht mit den Grundrechten vereinbar. In Artikel 5 des Grundgesetzes ist die Freiheit der Kunst verankert. Darüber setzt sich Link hinweg." Es sei auch unklar, ob er die Entscheidung als Oberbürgermeister, als Vorsitzender des Kuratoriums oder in Ausübung des Hausrechtes getroffen habe.

Loveparade-Unglück 2010 - Bilder der Zugangsrampe
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Die Zugangsrampe - der Unglücksort

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Zudem lasse die dünne Erklärung viele Fragen offen. "Wie etwa kommt Link zu einer solchen Ad-hoc-Entscheidung? Immerhin war er als Vorsitzender des Kuratoriums seit Monaten in die Planung und Finanzierung des Projekts, welches im Rahmen der Ruhrtriennale einen prominenten Platz hätte belegen sollen, eingebunden. Besonders bitter ist, dass Link unsere Stadt und vor allem die Duisburger Kulturlandschaft mit seiner Fehlentscheidung in ein schlechtes Licht rückt", kritisiert Wörle.

Matthias Schneider, Parteisprecher des Grünen Kreisverbandes, zeigt sich darüber hinaus vom Schweigen des Rathauses irritiert: "Die in den Medien behauptete Zensur ist keine Kleinigkeit, sondern sie beinhaltet den Vorwurf einer Grundrechtsverletzung", wenn sie denn zutreffen sollte."Dazu fehlt uns bis heute jede Erklärung aus dem Rathaus."

Die Duisburger Grünen empfehlen Oberbürgermeister Sören Link, seine Entscheidung zurückzunehmen.

(pk)
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