Duisburg Gütesiegel für Pflanzen vom Niederrhein

Duisburg · "Natürlich Niederrhein" ziert jetzt Pflanzen. Das Gartencenter Schlößer nimmt am Testlauf "Made am Niederrhein" teil.

 Dorothea Schlößer, Patrick Klein, Stefan Kretschmer, Dr. Anke Schirocki und Markus Baumgärtner bei Schlößer.

Dorothea Schlößer, Patrick Klein, Stefan Kretschmer, Dr. Anke Schirocki und Markus Baumgärtner bei Schlößer.

Foto: Dieker

Als "Regional" gekennzeichnete Produkte wie Kartoffeln, Obst und Gemüse finden bei den Verbrauchern Anklang. Was für Lebensmittel gilt, kann auch für saisonale Beet- und Balkonblumen gelten. Davon gehen Gärtner, Vermarkter und Lieferanten, Einzelhändler, der Hochschulverband Fontys und Agrobusiness Niederrhein aus. Das Logo "Natürlich Niederrhein - Hier wächst was" prangt auf der Ware. "Wir ziehen an einem Strang", sagt dazu Dr. Anke Schirocki von Agrobusiness Niederrhein mit Sitz in Straelen. Erklärtes Ziel ist unter anderem die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit regionaler Gartenbaubetriebe.

Das Gartencenter Schlößer zeigt als einer von mehr als 20 Lizenznehmern Flagge für den Niederrhein. "Der Niederrhein ist eine Marke, an die Qualitätskriterien geknüpft sind", so Schirocki weiter. Beispielsweise muss die Pflanze zu 80 Prozent in der Region gewachsen sein, die Herkunft ist transparent, ganz so wie der Verbraucher es sich wünscht.

Wie der Kunde auf ein solches Angebot reagiert, soll nun über Fontys International Business School, einer der größten Hochschulverbände in den Niederlanden, untersucht werden.

Das gesamte Projekt ist netzwerkartig aufgebaut, wie von Markus Baumgärtner, als Vertreter der Gärtner im niederrheinischen Unternehmerkreis "Stauden", zu hören ist. Aktuell organisieren sich 17 Gartenbaubetriebe aus den Kreisen Kleve und Viersen im Unternehmerkreis, um Produktionsverfahren unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu optimieren.

"Wir sind natürlich jetzt gespannt, ob sich die Marke Niederrhein ähnlich wie bei Lebensmitteln etabliert", sagt Baumgärtner auch mit Blick auf die Familienbetriebe, schließlich sicherten die Produkte mit Logo Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Gartenbau. Alle unter dem Logo produzierten Topf- und Freilandpflanzen werden über die GASA Germany vermarktet, der Vermarkter hat seinen Sitz am linken Niederrhein und somit in direkter Nähe zum Produzenten. "Wir haben rund 450 Hauptlieferanten und sehen uns als Bindeglied", sagt Stefan Kretschmer von GASA. Wie das Logo "Natürlich Niederrhein" beim Endkunden ankommt, welche Qualitätserwartungen damit verbunden sind und wofür die Marke Niederrhein und die Region stehen, wollen studentische Teams bei den Schlößer-Kunden aktuell in Erfahrung bringen. Ein spannendes Projekt auch für Produzenten, wie Fontys-Dozent Patrick Klein sagt. Die Umfrage liefere Informationen zum kritischen Kaufverhalten, das einem generellen Wandel unterworfen sei. "Kunden sind über das Internet sehr gut informiert", sagt Klein. Transparenz in der Produktion bis hin zu den Transportwegen hätten Einfluss auf Kaufentscheidungen. Bereits im Juli sollen erste Umfrageergebnisse vorliegen, ob die Marke Niederrhein bei Zierpflanzen Zukunft hat.

Heiner Schlößer, der regionale Produkte mit Logo wie Löwenmäulchen, Stockrose und Co im Sortiment hat, setzt auf Qualität aus der Region. "Ich sehe darin eine große Chance", so Schlößer.

(RP)
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