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Duisburg Hafengeburtstag aus kultureller Sicht

Duisburg · Der 300. Geburtstag des Duisburger Hafens belebt(e) auch das Duisburger Kulturleben. Mehr als 400 Kulturveranstaltungen rankten sich um das Jubiläum. Jetzt wurde eine Bilanz gezogen.

Duisburg: Hafengeburtstag aus kultureller Sicht
Foto: Aufnachtschichtphotographie

Dieses Jahr feiert der Duisburger Binnenhafen seinen 300. Geburtstag: Die Stadt startete das Jubiläumsjahr im Frühjahr mit den Duisburger Akzenten; Ruhrort und die gesamte Stadt feierten den Hafen im Sommer mit dem Hafenfest. Und die Hafengesellschaft "Duisport" gab ihrem Standort zu Ehren eine mit nur auserwählten Gästen bestückte festliche Gala auf der Mercatorinsel im Herbst.

 Die Zukunft des Gemeindehauses als Standort des Kreativquartiers ist ungewiss.

Die Zukunft des Gemeindehauses als Standort des Kreativquartiers ist ungewiss.

Foto: WaldhOF

"Sage und schreibe über 400 öffentliche Veranstaltungen haben in diesem Jahr in Ruhrort stattgefunden", verkündete Heiner Heseding vom Kreativquartier, als nun die Bilanz des Hafenjubiläums aus kultureller Sicht gezogen wurde. Das Projekt "Ruhrort 300+" habe sich als Gegen- und Ergänzungsentwurf zum offiziellen (Duisport-)Programm verstanden, um ein Hafenjubiläum für alle erlebbar zu machen, betonte er.

Höhepunkte dieser Veranstaltungsreihe waren unter anderem die Wiedereröffnung der grunderneuerten "Outdoor-Galerie Aufnachtschicht" der beiden Fotografen Daniela Szczepanski und Frank Hohmann auf dem Leinpfad, die begehbare datengesteuerte Klanginstallation "Klima - Anlage des Klangkünstlers Werner Cee, der "HFN-Jam", einer ziemlich abgefahrenen Veranstaltungsreihe mit Moderator Thommie Black, alias Thomas Warnecke, und die Literaturreihe mit "Geschichten von Wasser und Land sowie Sehnsucht, Leidenschaft und Träumen".

"Bis Heiligabend läuft noch der beliebte 'Lebendige Adventskalender' im Stadtteil", ergänzt der kreative Kopf und Mo(dera)tor des Quartiers, Heseding, "und dann steht auch schon 2017 vor der Tür." Doch es gab auch Rückschläge im Jubiläumsjahr, über die es zu berichten gab: Die Schließung vom Café Kaldi und des Museumsrestaurants Schiffchen, der Vandalismus an Kunstobjekten am Leinpfad sowie die ungewisse Zukunft des Gemeindehauses, dem Standort des Kreativquartiers, durch Verkauf der Haniel-Immobilie an die Essener FAKT Immobilien AG (die RP berichtete).

Zwar würde im ersten Quartal des neuen Jahres in der ehemaligen Calvinistenkirche alles noch beim Alten bleiben, versicherte Heseding, doch was danach passiert, wisse er nicht und könne er auch nicht einschätzen.

Von daher setze er für 2017 zum Beispiel im Zusammenhang mit den Duisburger Akzenten eher auf andere Örtlichkeiten im Hafenstadtteil. Es sei schade, dass gerade im Lutherjahr mit dem einstigen Gotteshaus nicht verlässlich geplant werden könne, so Heseding, weil der Gedankenansatz des französischen Reformators Johannes Calvin in etwa mit dem Martin Luthers hierzulande vergleichbar sei. Insofern wäre die damalige Calvinistenkirche ein idealer Auseinandersetzungsort für den Umbruchsgedanken des Calvinismus wie auch der Reformation.

Für die Veranstaltungsplaner im Lokal Harmonie, Stefan Schroer (Theater) und Wolfgang van Ackeren (Musik und Radiokunst), spiele diese Besonderheit keine Rolle. Schroer wird Anfang nächsten Jahres die erfolgreiche Performance-Reihe "Flucht, Exil und neue Mitbürger" fortsetzen, in der bereits die beeindruckende Uraufführung des Dramas "Wenn Farah weint" zu sehen war (die RP berichtete). Van Ackeren ist es gelungen, nach dem NRW-Landesspielstätten-Preis in 2015 und dem Bundesspielstätten-Preis in diesem Jahr, das Lokal Harmonie, neben Berlin und Leipzig, als dritte Spielstätte für Hörtheater dem Deutschlandradio Kultur anzuempfehlen. Zum Auftakt der neuen Radiokunst-Reihe mit Hörspielen von dort gibt es am 17. Januar nächsten Jahres anlässlich des "Art's Birthday 2017" einen öffentlichen Hörspieltheaterabend zum Geburtstag der Künste mit einer Live-Übertragung aus dem Lokal Harmonie nach Wien.

OLAF REIFEGERSTE

(RP)
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