Duisburg Handlungsplan zur Stärkung des Ausbildungsmarktes
Duisburg · Die Mitglieder der regionalen Ausbildungskonferenz haben gestern ein Handlungsprogramm beschlossen, das insbesondere Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsplätze, zur Lösung der zunehmend stärker auftretenden Passungsprobleme und auch der frühzeitigen Stärkung der Berufsorientierung der Schulabgänger umfasst. Die Ausbildungskonferenz für den Niederrhein tagte jetzt in der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg. Vertreten sind darin die Gebietskörperschaften, die Agenturen für Arbeit sowie die Jobcenter Duisburg und Wesel, die Berufskollegs, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die IG Metall, der Unternehmerverband Ruhr-Niederrhein, die Kreishandwerkschaften Duisburg, Wesel und Kleve sowie die Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf und die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK).
Die aktuellen Zahlen: Seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres meldeten sich 2801 Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit. 1439 von ihnen sind bereits mit einer Ausbildungsstelle versorgt - 1362 haben jedoch bisher noch keine Stelle gefunden. Das sind insgesamt 73 oder 5,7 Prozent mehr gegenüber dem vergangenen Ausbildungsjahr.
Statistisch kommen in Duisburg auf jeden Schulabgänger 0,83 Ausbildungsplätze (zum Vergleich: in Wesel liegt die Quote bei 0,66). Da rund 50 Prozent der Schulabgänger sich jedoch für ein Studium anstatt einer dualen Ausbildung entscheiden, liegt die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze über der der tatsächlich nachgefragten. Trotzdem haben Schulabgänger häufig Probleme, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, und Unternehmen finden auf Anhieb keine geeigneten Bewerber.
Die demografische Entwicklung, die nach Auffassung der Experten bereits in naher Zukunft für viele Betriebe und Branchen zu einem spürbar intensiveren Wettbewerb um geeignete und gute Fachkräfte führt, stand bei der Ausbildungskonferenz ebenso im Fokus wie der allgemeine und bundesweite Trend zur Akademisierung.
