Duisburg Handwerk: 40 Azubi-Stellen unbesetzt

Duisburg · Jugendliche haben noch jetzt die Möglichkeit sich für eine Ausbildung in diesem Jahr zu bewerben. Das Bildungszentrum des Handwerks in Neumühl wird für drei Millionen Euro ausgebaut.

 Beim "Tag des Handwerks" erhalten Schüler regelmäßig einen Einblick in die Arbeitswelt. Die Kreishandwerkerschaft warb gestern noch einmal nachdrücklich um Nachwuchs im Handwerksbereich.

Beim "Tag des Handwerks" erhalten Schüler regelmäßig einen Einblick in die Arbeitswelt. Die Kreishandwerkerschaft warb gestern noch einmal nachdrücklich um Nachwuchs im Handwerksbereich.

Foto: ARchiv

Die Fachkräftsicherung gehört auch in Duisburg zu den zentralen Herausforderungen der Zukunft. Dies gilt für jedes Unternehmen und die Wirtschaft insgesamt, besonders aber für das Handwerk.

"Der Mangel an Fachkräften im Handwerk hat bereits heute erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, auf Wachstum und Wohlstand", erläuterte Kreishandwerksmeister Lothar Hellmann, . Die Auswirkungen werde man bald mittel- bis langfristig intensiv spüren. "Und genau deswegen sollen sich die Schüler trauen und den Weg ins Handwerk finden", sagte Frank Bruxmeier, Geschäftsführer des Bildungszentrums Handwerk Duisburg.

40 Ausbildungsstellen im Stadtgebiet seien noch unbesetzt. "Jugendliche mit dem Fachoberschulabschluss nach der 10. Klasse, aber auch Studienabbrecher können sich noch jetzt bewerben und zum 1. August oder 1. September starten", so der Kreishandwerksmeister weiter. Nach einer vollständigen Bewerbung werden die angehenden Azubis zu einem Einstellungstest eingeladen. "Bestehen die Schüler diesen Test, folgt das Einstellungsgespräch und das zeigt wirklich, wen man da vor sich hat", so Lothar Hellmann.

"Problematisch sind Jugendliche, denen die klassischen Umgangsformen gar nicht bekannt sind oder die sich nicht richtig mit mir unterhalten können." Schlechte Noten seien hingegen nicht von vorne herein ein Ausschlusskriterium. Wenn das Einstellungsgespräch gut gelaufen ist, folgt ein einwöchiges Praktikum, und erst dann kommt es zum Ausbildungsvertrag.

Dass ein Studium nach dem Abitur nicht immer der richtige Weg ist, zeigen die steigenden Zahlen der Azubis, die zuvor ein Studium abgebrochen haben. 25 Prozent aller Studenten brechen das Studium ab. "Die jungen Erwachsenen sind dann meist schon 22 Jahre alt und haben ihre Zeit verschwendet, das kann man nicht anders sagen", verdeutlichte Frank Bruxmeier. Der Geschäftsführer des Bildungszentrums empfiehlt jedem Schüler rechtzeitig - noch während der Schulzeit - Praktika zu absolvieren. Nur so könne man Stärken und Interessen erkennen.

"Der spätere Beruf soll den Jugendlichen Spaß machen, und eine Ausbildung im Handwerk eröffnet alle Wege Richtung Karriere", meinte Stefan Piel, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkskammer Duisburg.

Noch in diesem Jahr werden Bund, Land und Kreishandwerkskammer drei Millionen Euro in das Bildungszentrum am Konrad-Adenauer-Ring 3-5 investieren. "Die Lehrlinge können dann mit den neusten Techniken arbeiten, und wir wollen die Ausbildung im Handwerk für junge Menschen attraktiver machen", sagte Frank Bruxmeier. Auch die Werbekampagne "Das Handwerk. Die Wirtschaftskraft von nebenan", die bald vor der Tagesschau zu sehen sein wird, soll Jugendliche wachrütteln. "Wir brauchen Nachwuchs, und die Jugendlichen brauchen Arbeit. Sie müssen sich einfach nur trauen und zu uns kommen", so Frank Bruxmeier.

(RP)
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