Duisburg "Harry Potter" in sieben Sprachen gelesen

Duisburg · Niklas Wiskandt, 17 Jahre alt, wird in diesem Monat am "Tag der Talente in Berlin" ausgezeichnet.

Alle Sprachen können - das bleibt vielleicht ein Wunschtraum. Aber Niklas Wiskandt aus Rahm ist auf einem guten Weg. Bereits als Dreijähriger fiel ihm während eines Spanien-Urlaubs der Unterschied zwischen Spanisch und seiner Muttersprache Deutsch auf. Sein Interesse für fremde Sprachen war geweckt. In der fünften Klasse wählte er den bilingualen Zug am Landfermann-Gymnasium und erhielt u.a. Geographie-, Geschichts- und Politikunterricht in englischer Sprache. Ab der sechsten Klasse kamen Latein und Französisch hinzu, zwei Jahre später folgten Spanisch und Alt-Griechisch. Während eines Brasilienaufenthaltes lernte er Portugiesisch, und in der Freizeit übt der heute 17-jährige zusätzlich Dänisch und Ungarisch.

Obwohl seine wahre Leidenschaft eigentlich den alten Sprachen gilt, hat sich der Duisburger gegen ein Latein- und Altgriechisch-Studium und für die Fächer Romanistik mit Schwerpunkt Spanisch sowie Linguistik entschieden. "Mich faszinieren die alten Sprachen! Sie werden zwar heute kaum mehr gesprochen, aber gerade deshalb finde ich es spannend, in den modernen Sprachen lateinische und griechische Spuren zu entdecken. Außerdem bleiben mir dadurch mehr berufliche Perspektiven für die Zukunft", erzählt der angehende Student. Für sein Sprachtalent wird er nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung beim "Tag der Talente" geehrt.

Unter dem Motto "Alles in Kontakt" können die Talente dieses Jahr vom 20. bis 22. September in Workshops ihr Wissen vertiefen und sich mit Experten austauschen. Das Motto nimmt inhaltlich Bezug auf das Wissenschaftsjahr 2014 "Die digitale Gesellschaft". Am 22. September werden die Talente von Bildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka ausgezeichnet.

Sein Sprachtalent stellte Niklas Wiskandt auch beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen unter Beweis: Ab der achten Klasse nahm der Gymnasiast bereits gemeinsam mit anderen Schülern regelmäßig in der Team-Kategorie teil. Im vergangenen Jahr trat er dann alleine in der Solo-Kategorie an und arbeitete sich durch die vier Runden des Wettbewerbes. "Die Teilnahme hat mich anfangs Überwindung gekostet. Vor der Anmeldung denkt man erst einmal an den Zeit- und Arbeitsaufwand und ob man das geforderte Engagement überhaupt aufbringen kann. Aber kaum war ich dabei und mittendrin, dann hat es einfach nur noch Spaß gemacht", so der frisch gebackene Abiturient, der seinen Schulabschluss mit 1,0 bestanden hat. Das Geheimnis? "Ich habe einfach unverschämtes Glück gehabt", sagt der 17-Jährige. Ihm fiel das Lernen schon immer leichter als den meisten seiner Schulkameraden. Diese Tatsache hat ihm neben den Vorbereitungen auf Klausuren, Abitur und den Fremdsprachenwettbewerb stets genug Zeit für Freunde und andere Aktivitäten gelassen. So hat Niklas Wiskandt die Harry Potter-Reihe in sieben verschiedenen Sprachen gelesen - nur so zum Spaß.

(RP)
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