Duisburg Heiße Rhythmen, kühle Kirche

Duisburg · Die hochsommerlichen Außentemperaturen passten zum musikalischen Angebot des Abends. Heiße brasilianische Klänge waren beim intermezzo-Konzert in der angenehm kühlen Lutherkirche zu hören. Yara Linss, in Sao Paulo geboren, Tochter einer Brasilianerin und eines Deutschen, gastierte mit ihrer Band in der Duisserner Kirche und fügte der beeindruckenden Reihe von phantastischen Intermezzo-Jazzkonzerten eine weitere Perle hinzu.

 In Aktion: Yara Linss in der Duisserner Lutherkirche.

In Aktion: Yara Linss in der Duisserner Lutherkirche.

Foto: Probst

Linss und ihre Musiker schafften es auf eindrucksvolle Weise, moderne Jazzelemente mit Bossa Nova und Latin Jazz zu verknüpfen, ja bisweilen regelrecht zu verschmelzen. Damit dies gelingen kann, bedarf es exzellenter Musiker. Und mit dem Komponisten und Gitarristen João Luis Nogueira, der aus Minas Gerais in Brasilien stammt, hat Yara Linss einen einfühlsamen, technisch perfekten Partner an ihrer Seite, der sowohl die brasilianische Spielweise als auch den europäischen und nordamerikanischen Jazz beherrscht und wunderbar vereint. Das gleiche lässt sich von dem ebenfalls in Sao Paulo geborenen André de Cayres sagen, der dem Kontrabass wunderbar weiche Töne in den eher lyrischen Phasen und dem E-Bass kräftige, schlagende Töne in den dynamischen, pulsierenden Passagen entlockte. Der bekannte polnische Schlagzeuger und Percussionist, Bodek Janke, der sich an diesem Abend zum ersten Mal in dieser Formation dem Publikum präsentierte, bestach durch sein außerordentlich facettenreiches und nuanciertes Spiel und gab dem Ganzen eine große Fülle an Klängen und gestaltete manches der Stücke maßgeblich mit. Yara Linns beeindruckte mit ihrer klaren Stimme von großer Strahlkraft und einem außerordentlich großen Stimmumfang. Besonders stark aber rührte sie das Publikum mit den eher leisen, lyrischen Stellen, die mit viel Gespür und sehr gefühlvoll vorgetragen wurden. Auch in ihrer Moderation bewies Yara Linss großes Geschick und brachte dem Publikum die Stücke und die meist in Portugiesisch erzählten Geschichten näher.

Das Publikum war begeistert, bedankte sich mit langem Beifall und freut sich auf das nächste intermezzo-Konzert am 21. August mit dem niederländischen Trio Kapok.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort