Fotos Helfer kommen aus Haiti zurück
Am Samstagmorgen sind die 31 Helfer von I.S.A.R. Germany von ihrem einwöchigen Einsatz in Haiti zurückgekommen. Ihre Maschine landete gegen 6 Uhr am Frankfurter Flughafen. Alle sind an ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen gestoßen. In ihrem Moerser Hauptsitz lagerten sie am Samstagmittag ihr Equipment wieder ein.
Die Retter hatten sich nach ihrer Ankunft in Moers noch viel zu erzählen. Viele müssen sich jetzt erst einmal von den Anstrengungen erholen, auch wenn die meisten von ihnen bald wieder arbeiten müssen. Bei einem Bierchen und einem Stück Kuchen berichteten die tapferen Helfer von ihren Erlebnissen in Haiti.
Björn Rohbach (33) aus Duisburg: "Ich arbeitete in der Einsatzleitung. Meine Aufgabe war es, die Einsätze der Rettungsteams zu koordinieren und an ihre Zielorte zu schicken. Ich muss mich bei all meinen Kollegen für ihre tolle Arbeit bedanken. Es ist einfach toll, was ihr geleistet habt." Wenn er könnte, würde er sofort wieder nach Haiti fliegen, um zu helfen.
Marc Lechsner (38) aus Rheinberg. "Das, was ich in Haiti erlebt habe, werde ich nie mehr vergessen. Es war ein beeindruckendes Erlebnis, den armen Menschen helfen zu könnnen. Ich habe drei Tage in einem Lazarett gearbeitet, Wunden versorgt, den Ärzten assistiert. Diese Bilder haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Das Elend war und ist unbeschreiblich groß."
Henning Steff (24) aus Duisburg Er war zuvor bereits bei Katastrophen in Pakistan, Thailand und Indonesien im Einsatz. "Von den Trümmern her gesehen, war es der schlimmste Einsatz, den ich bisher hatte. Ich habe viele eindrucksvolle Dinge gesehen. Ganze Straßenzüge waren eingestürzt. Wir waren auf den Einsatz gut vorbereitet."
Mark Röser : "Es war die Hölle. Haiti war die Hölle auf Erden. Eine Katastrophe in dieser Dimension habe ich noch nie erlebt, obwohl ich schon in so vielen Katastrophengebieten weltweit gearbeitet habe. Trotz der Not versuchen die Überlebenden nicht aufzugeben, helfen sich gegenseitig. Das ist sehr beeindruckend.
Hanno Wirth (23) aus Sonsbeck. Er war der jüngste Retter im Team von I.S.A.R. Germany. "Es war mein erster Einsatz überhaupt. Deswegen kann ich die Katstrophe in Haiti nicht mit anderen Vergleichen. Die Bilder von dem Elend werde ich nie vergessen können. Es war für mich eine wichtige Erfahrung."
Till (12) Etges, Mutter Michaela Etges und Vater Michael Etges. Michael Etges ist froh, wieder in Deutschalnd zu sein. Mit seiner Familie stand er in der Woche in Kontakt. "Wir haben uns SMS geschrieben. Das Telefonnetz war meist überlastet. Das dort Erlebte kann man sein Leben lang nicht mehr vergessen." Sohn Till über seinen Vater: "Er ist für mich ein Held."
Die Retter nach ihrer Ankunft im Moerser Zentrallager von I.S.A.R. Germany. Zeit für eine Pause bleib nicht. Sofort räumten sie ihre Arbeitsgeräte in ihr Lager ein.
Mark Röser (rechts) und seine Kollegen beantworteten geduldig die Fragen der Journalisten.
Michael Lesmeister (42) aus Kleve. "Das größte Problem war die angespannte Sicherheitslage. Wir hatten zum Schutz immer mindestens drei schwerbewaffnete Soldaten und Panzerfahrzeuge dabei. Die Stimmung unter den Einhimischen war uns gegenüber freundlich bis neutral. Das Gefährlich ist aber, dass die Stimmung von der einen auf die andere Minute schnell ins Gegenteil umschlagen kann."
Stefan Röttinger (35) aus Voerde: "Für mich war es der erste Rettungseinsatz dieser Art überhaupt. Die Bilder werden mich nie wieder loslassen."
Die Helfer von I.S.A.R. Germany nach ihrer Ankunft in ihrem Zentrallager in Moers.
Nach einer kleinen Stärkung machten sie sich sofort wieder an die Arbeit und räumten ihre Gerätschaften, mit denen sie in Haiti nach Überlebenden gesucht haben, ein.
Die meisten von ihnen müssen am Sonntag schon wieder arbeiten. Zuvor wurden sie am Frankfurter Flughafen am Samstagmorgen von einem großen Medienaufgebot empfangen.
Auch in Moers wurden sie noch von den Fernsehteams begleitet.