Duisburg Helfer schrubben das Mosaik am Bahnhof

Duisburg · Mit einer Säuberungsaktion hat die "Antifaschistische Woche" gestern begonnen.

Bereits zum 80. Mal jährt sich in diesem Januar die Machtübernahme Hitlers und damit die Etablierung der Nazidiktatur in Deutschland. Um den zahlreichen Duisburger Opfern zu gedenken, veranstalten der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN eine "Antifaschistische Woche". Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete gestern die Reinigung des Mosaiks am Osteingang des Duisburger Hauptbahnhofs.

Das Duisburg-Mosaik, das im Jahr 2002 im Rahmen der Jüdischen Kulturtage errichtet wurde, zeigt die Standorte der einzelnen Stolpersteine im ganzen Stadtgebiet: "Wir beginnen die Antifaschistische Woche mit der Reinigung dieses Kunstwerks, weil es in dem Bestreben errichtet wurde, an die vielen Menschen zu erinnern, die unter dem Nazi-Regime gestorben sind. Leider wird das Mosaik durch seine Verschmutzung und den schlechten Standort kaum beachtet. Das wollen wir ändern", berichtet Doris Michels, die Kreissprecherin der VVN. Ebenso gebe es Überlegungen, das Mosaik auf den Bahnhofsvorplatz des Haupteingangs zu verlegen: "Die Fläche des Mosaiks am Osteingang ist relativ klein und die meisten Menschen laufen einfach darüber, ohne seine Bedeutung zu erkennen", so Michels.

Wie präsent das Thema Faschismus in Duisburg noch ist, zeigen auch die zahlreichen Stolperstein-Verlegungen seit der Fertigstellung des Mosaiks: "Die neusten drei Stolpersteine wurden im vergangenen Oktober am Pulverweg am Innenhafen und vor dem Marienhospital in Hochfeld verlegt. Sie gedenken an die Verfolgung und Ermordung homosexueller und geistig behinderter Menschen durch die Nazis. Selbst nach 80 Jahren tauchen immer noch Informationen über die Opfer des Nazi-Regimes auf", sagt Doris Michels.

Die Austragung der "Antifaschistischen Woche" soll die Menschen zudem daran erinnern und dafür sensibilisieren, dass das Thema Faschismus kein abgeschlossenes Kapitel ist, sondern dass es auch heute noch faschistisch gefärbtes Verhalten gibt: "Ein großes Problem ist oftmals, natürlich nicht nur in Duisburg, die Fankultur beispielsweise in Fußballstadien. Auch die Roma werden vielerorts als ein Problem dargestellt und das darf einfach nicht sein", erklärt Doris Michels.

(RP)
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