Duisburg Herrchen und Begleithund - ein eingespieltes Team

Duisburg · "Ach, da bist du ja wieder", freut sich Bewohnerin Lieselotte Erichsen und greift in ihre Handtasche. Für Quedo hat sie immer ein Leckerchen dabei. Der Golden Retriever wedelt freundlich mit dem Schwanz und nimmt es dankbar an. Lieselotte Erichsen ist zufrieden und streichelt ihn lächelnd.

 Eine Bewohnerin im direkten Kontakt mit dem speziell ausgebildeten Therapiehund.

Eine Bewohnerin im direkten Kontakt mit dem speziell ausgebildeten Therapiehund.

Foto: Evangelische Altenhilfe Duisburg

Quedo ist ein ausgebildeter Therapiehund. Er gehört Stefan Knobel, der in der sozialen Betreuung der Beecker Hausgemeinschaften im Haus an der Flottenstraße in Beeck arbeitet, seinen Hund täglich mit zum Dienst nimmt und sich in Teilen seiner Arbeit von ihm unterstützen lässt. Herrchen und Hund sind ein eingespieltes Team. Quedo begleitet Spaziergänge, lässt sich gern von den Senioren verwöhnen und tut dabei selbst Gutes: Er regt die Kommunikation der Bewohner an, schult ihre Feinmotorik, aktiviert ihre Gedächtnisleistungen und ihre sprachlichen Fähigkeiten.

Zwei Jahre dauerte die Ausbildung, die der diplomierte Sozialpädagoge Stefan Knobel und Golden-Retriever-Rüde Quedo beim Deutschen Ausbildungsverein für Therapie und Behindertenbegleithunde DATB e.V. gemeinsam absolviert haben. Seitdem arbeiten sie mit behinderten oder pflegebedürftigen Kindern und Senioren. Der heute vierjährige Hund - sein spanischer Name bedeutet "leise" bzw. "ruhig" - ist extrem ausgeglichen und bleibt auch in hektischen Situationen entspannt.

Er ist sicher in der Begleitung auch von zurückhaltenden und immobilen Bewohnern, kennt den Umgang mit Hilfsmitteln und verfügt über ein großes Repertoire an Wahrnehmungs- und Bewegungsangeboten. Stefan Knobel: "Besonders erlebnisreich sind die Einsätze bei demenzkranken, bettlägerigen Senioren. Wenn sie im direkten Körperkontakt Quedos flauschiges Fell spüren, dann hellt sich ihr Gesicht auf. Oft erinnern sie sich auch an ihre eigenen Hunde und erzählen Geschichten von früher."

Der amerikanische Jazz-Trompeter und Sänger Louis Armstrong soll einmal gesagt haben: "Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühl ausdrücken als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede." Diese Erfahrung hat auch Stefan Knobel gemacht. "Wo Quedo ist, ist immer auch ein Lächeln", sagt er. "Da sind Worte oft überflüssig." Da würde wohl keiner der betreuten Senioren widersprechen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort