Duisburg Heute: der Tag des "stillen Örtchens"

Duisburg · Duisburger "produzieren" jährlich mehr als 15 Millionen Kubikmeter Abwasser.

 Bei der Firma Badambiente in Neumühl kann sich jeder davon überzeugen, dass auch Toiletten einem Modetrend unterworfen sind

Bei der Firma Badambiente in Neumühl kann sich jeder davon überzeugen, dass auch Toiletten einem Modetrend unterworfen sind

Foto: Christoph Reichwein

Es gibt mittlerweile Gedenktage für so ziemlich alles - ob fürs Buch, den Rauchmelder oder auch die Jogginghose - alles hat seinen Ehrentag, sogar das "stille Örtchen". Am heutigen 19. November ist Welttoilettentag, recht so, auch wenn nicht jede Ausführung - nicht nur Festival-Besucher werden beim Gedanken an ein Dixi-Klo nicht gerade in Jubelstürme ausbrechen - Grund zur Freude ist. Weltweit haben übrigens nach Angaben der Vereinten Nationen 2,5 Milliarden Menschen keinen ausreichenden Zugang zu sauberen Sanitäranlagen. Darauf soll an diesem Tag aufmerksam gemacht werden.

Für uns ist es ganz selbstverständlich: Wir verbringen regelmäßig einige Zeit des Tages auf der Keramik - ob nun mit oder ohne Lektüre - und ziehen dann ganz selbstverständlich ab, um die Hinterlassenschaften im Abflussrohr verschwinden zu lassen. Doch wo bleibt die Brühe?

"Das in Duisburg anfallende Abwasser wird über das öffentliche Kanalnetz den Kläranlagen zugeführt. Das öffentliche Kanalnetz der Stadt Duisburg ist insgesamt 1470 Kilometer lang", so die Wirtschaftsbetriebe. Die kleinsten Leitungen haben dabei einen Durchmesser von nur 17,5 Zentimetern, die größten Kanäle hingegen drei Meter. Der älteste Abwasserkanal befindet sich übrigens in der Pappenstraße in Neudorf. Er wurde 1882 gebaut und in Betrieb genommen.

In Duisburg gibt es insgesamt sieben Kläranlagen, drei davon werden von den Wirtschaftsbetrieben betrieben. Rund 15 Millionen Kubikmeter Abwasser werden in den drei städtischen Kläranlagen pro Jahr gereinigt. Die Kläranlagen werden mit aufwendigen biologischen und mechanischen Reinigungsverfahren betrieben, um in Duisburg möglichst sauberes Wasser in die Gewässer einzuleiten. Ein anderer Betreiber von Kläranlagen ist die Emschergenossenschaft. Im Klärwerk Alte Emscher in Duisburg wurden, so die Mitteilung des Unternehmens, im Wasserwirtschaftsjahr 2014 genau 35.917.000 Kubikmeter Abwasser gereinigt.

Was jedoch wichtig ist, damit das System zwischen Abwasser und geklärtem Wasser funktioniert: In der Toilette darf kein Müll versenkt werden. Die Wirtschaftsbetriebe weisen in ihrer Broschüre zum Thema Abwasserentsorgung auf den richtigen Umgang mit Abwasser hin. Fette und Öle sorgen beispielsweise dafür, dass sich die Abwasserrohre zusetzen können. Pflanzliche Öle sollten deshalb über den Hausmüll entsorgt werden, genauso wie auch Essensreste. Auch Suppenreste gehören nicht in die Toilette. Sie müssen über den Hausmüll entsorgt werden.

(hüls)
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