Alexander Buzmakov Hier treffen sich intelligente Leute

Duisburg · Die Band "Rained" aus Duisburgs Partnerstadt Perm nimmt in diesen Tagen am "Euro-Rock" teil. Zum Programm gehören auch öffentliche Auftritte wie jetzt beim Stadtfest. Der Gitarrist der Band schildert hier seine Eindrücke.

Zurzeit finden die von Peter Bursch initiierten Euro-Rock-Workshops statt. Dabei werden Rockgruppen aus Duisburgs Partnerstädte eingeladen, miteinander zu musizieren. Das Besondere ist dabei, dass beim "Euro-Rock" die bestehenden Rockformationen aufgelöst werden und neu "gemischt" werden (die RP berichtete).

In diesen Tagen wird eifrig im Parkhaus Meiderich geprobt. Darüber hinaus treten die Bands aber auch öffentlich auf. Zum ersten Mal standen jetzt die Jungs aus Duisburgs russischer Partnerstadt Perm beim Stadtfest auf der Bühne. Perm ist seit 2007 Partnerstadt von Duisburg. Perm hat rund eine Millionen Einwohner. Die Stadt ist die östlichste Millionenstadt Europas. RP-Mitarbeiterin Julia Zuew hat sich mit Alexander Buzmakov, dem Gitarristen der Band "Rained", unterhalten.

Ihr spielt instrumentalen Metal. Wie ist euch die Idee gekommen, nur bei den Instrumenten zu bleiben?

Alexander: Eigentlich haben wir uns gar nicht bewusst dafür entschieden. Wir hatten eine Sängerin, von der haben wir uns dann getrennt. So haben wir eine Weile lang ohne Sänger weitergemacht. Mit einem schlechten Sänger ruiniert man alles - einen guten zu finden ist schwer (lacht). So haben wir angefangen, instrumental zu spielen, und wir merkten - es läuft! Wir wurden immer noch nicht fündig, haben aber weitergemacht und uns immer weiterentwickelt. Schließlich haben wir einen Ansatz für was ganz Eigenes entdeckt. Wir wissen nicht, ob es für immer so bleiben wird, aber zurzeit gefällt es uns noch, es passt.

Ist heute euer erster Auftritt außerhalb Russlands in Europa?

Alexander: Wir hatten gestern nur eine kleine Vorstellungsrunde bei den anderen Bands (den anderen Teilnehmern von Euro Rock). Dies ist unser richtiges "Europa-Debut" (gemeint ist der Auftritt außerhalb Russlands).

Wie schauen eure Tournee-Pläne aus?

Alexander: Im Herbst werden wir eine Tour in Russland haben. Die fängt Ende September an. Wir werden da in neun oder zehn Städten vorbeikommen. Anschließend haben wir eine ähnliche Tour im November. Im Frühjahr gehen wir dann auf große Tournee.

"Große Tournee" - das heißt?...

Alexander: (lacht) Es ist Alles noch in Planung und im Gespräch. Wir würden schon gerne mal durch Europa touren. Noch ist das aber schwer.

Wie sieht's denn bei euch aus - studiert ihr, arbeitet ihr neben der Musik? Oder macht ihr hauptberuflich Musik?

Alexander: Es ist bei jedem von uns unterschiedlich. Der Sascha (der Bassist) arbeitet an der Uni, die ganze Freizeit steckt er in die Musik. Ich hatte studiert, habe mein Studium aber geschmissen. Dafür verdiene ich aber mein Geld komplett mit der Musik - ich gebe Gitarrenunterricht.

Also könnt ihr euren Lebensunterhalt mit Musik verdienen?

Alexander: Mittlerweile schon, ja.

Ist bei euch ein Album geplant?

Alexander: Unser Album kommt Anfang 2016 raus. Dieses Jahr kommen aber einige EPs, unter anderem auch jetzt, während wir in Deutschland sind.

Wie ist euer erster Eindruck vom "Euro Rock"?

Alexander: Sehr gut! Die Stimmung hier ist ausgezeichnet. Meistens kann man nach einer Viertelstunde erfassen, wie die Gefühlslage auf einer Veranstaltung ist - hier ist die sehr gut. Sehr intelligente und begabte Leute kommunizieren hier ganz einfach und nah - es ist eine sehr heimelige Atmosphäre.

(RP)
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