Füchse Stadtfest in Duisburg Hitze setzt Besuchern des Stadtfestes zu

Duisburg · Es stand in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Bei Temperaturen von bis zu 34 Grad gingen viele Gäste lieber an die Badeseen, als in die Innenstadt. Einige Künstler hatten deshalb kaum Publikum.

 Normalerweise heizt Tim Toupet seinem Publikum mit seinen Schlagern ein. Am Wochenende schwitzten die Zuhörer aber auch ohne sein Dazutun mehr, als es ihnen lieb war.

Normalerweise heizt Tim Toupet seinem Publikum mit seinen Schlagern ein. Am Wochenende schwitzten die Zuhörer aber auch ohne sein Dazutun mehr, als es ihnen lieb war.

Foto: Reichwein

Jörg Bausch hüpft über die Bühne und leidet. Dem Schlagerstar ist sichtlich warm. Dicke Schweißperlen rinnen an seinem Hals hinab, und sehnsüchtig richtet sich sein Blick auf die nächste Wasserflasche. Zwischen seinen Hits wie "Cowboy und Indianer" und "Tornado" gilt es, Flüssigkeit aufzutanken. Alles andere wäre fahrlässig. Das Thermometer zeigt am Samstag auch in den frühen Abendstunden noch stolze 28 Grad.

Das dritte Füchse-Stadtfest stand ganz im Zeichen der Sommerhitze. Künstler, Schausteller und Kunsthandwerker arbeiteten von Donnerstag bis Sonntag unter schwersten äußeren Bedingungen in ihren Ständen oder auf den Bühnen entlang der Königstraße. Die Temperatur in den Zelten der Kunsthandwerker erreichte teilweise die 40-Grad-Marke. Rudolf Gersheim war einer derjenigen, die es besonders warm hatte. Der 52-Jährige verrichtete am Wochenende Dienst in seiner Imbissbude am Schwenkgrill. "Ach wissen Sie, ich finde die Hitze eigentlich nicht so schlimm", sagte er und grinste dabei. "Ich bin ja gewohnt, dass es hier relativ heiß hergeht. Sorgen sollten Sie sich lieber um diejenigen machen, für die solche Temperaturen nicht unbedingt Alltag sind."

Zu dieser Personengruppe gehören offensichtlich größere Teile des Duisburger Festpublikums. Besonders die Auftritte der Künstler am Samstag standen unter keinem guten Stern. Bekannte Bands und Einzelkünstler wie Glam-Bam und Tim Toupet spielten vor vergleichsweise wenigen Zuschauern. Angesichts der Hitze hatten es offensichtlich viele Gäste vorgezogen, erst in den Abendstunden in die Innenstadt zu kommen. Unter denjenigen, die sich schon am Nachmittag in die City verirrt hatten, herrschte eine Stimmung zwischen gespannter Erwartung, Ausgelassenheit und hitzebedingter Resignation: "Es ist zwar wirklich schön hier", sagte zum Beispiel Besucherin Inga Urfleet, "aber eben auch unglaublich warm. Wir wollten eigentlich einen schönen Nachmittag in der Stadt verbringen und uns abends das Konzert von Jörg Bausch anhören. Mittlerweile zweifele ich aber ernsthaft daran, dass wir es hier noch so lange aushalten werden." Ähnlich ging es Familie Trebert, die sich am Samstag um 15.30 Uhr die Band Gorilla Taxi anhörte. "Die Musik macht echt Laune", fand Vater Georg. "Leider gibt es hier nicht genug Schatten. Ich muss mich mit meinen Kinder gleich irgendwo unterstellen, sonst gehen wir ein."

Neben den Konzerten und Auftritten der 25 Künstler sollten die Ausstellungsstücke der Kunsthandwerker für kräftigen Besucherandrang sorgen. Elke Zubrich macht aus einfachen Specksteinen erlesene Schmuckstücke. Die Handwerkerin hat in den vergangenen Jahren immer wieder an Veranstaltungen wie dem Stadtfest teilgenommen. So schwer wie an diesem Wochenende sei ihr das Arbeiten aber noch nie gefallen, sagte sie. Ihr bleibe nichts anderes übrig, als vor ihrem Zelt zu sitzen und zu basteln, da man es darunter kaum aushalten könne. Der im Vergleich etwas kühlere Sonntag trug dazu bei, dass das Stadtfest für alle Seiten letztendlich zufriedenstellend zu Ende ging. Da die angekündigten Gewitter auf sich warten ließen, konnten zumindest am Vormittag alle Auftritte wie geplant stattfinden.

(RP)
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