Hoffentlich mehr als heiße Luft

Duisburg · Duisburgs Auftritt auf der Expo Real in München macht den Anschein von Professionalität. Zumindest die gelungene "Bewerbungsmappe" legt diese Annahme nahe, in der eine ganze Reihe von Grundstücken aufgeführt sind, die es zu bebauen und zu entwickeln gilt. Da wundert man sich, welches Potenzial hier ungenutzt "herumliegt".

Wer sich durch diese Projekte durcharbeitet, bekommt den Eindruck, dass unsere Stadt eine Menge Attraktives anzubieten hat. Die Messe in München dient dazu, Eindruck zu machen und Geldgeber hierher zu locken. Sie ist auch dazu geeignet, dem schlechten Image Duisburgs entgegenzuwirken. Von dieser Politur hängt nicht nur für die Stadt viel ab, sondern auch für diejenigen, die hier mit Neubauvorhaben an den Start gehen wollen. Egal, ob es um die DUO- Bebauung des Brachgeländes an der Steinschen Gasse geht oder um "The Curve", den Neubau am Innenhafen: Diejenigen, die diese Vorhaben vorantreiben, machen ihren Einsatz verständlicherweise davon abhängig, dass sie passende Mieter finden und verweisen beim Baubeginn mit Vorsicht auf das übernächste Jahr. Denn erst bauen und dann vermieten, das ist vielleicht in Hamburg und München ein beherrschbares Risiko, aber in Duisburg funktioniert das nicht. Für "DUO" in der Altstadt Nutzer zu finden, dürfte dabei wegen der abschreckenden Umgebung ungleich schwieriger werden als für "The Curve". Zumindest war in der Vergangenheit die Nachfrage nach Büroraum im Innenhafen in der Regel größer als das Angebot. An der Steinschen Gasse hingegen sind alle Entwicklungsbemühungen der vergangenen Jahre über eine ausgehobene Baugrube nie hinausgekommen. Gute Botschaften aus München seitens der Duisburg-Verantwortlichen sind also noch kein Grund, in Jubel auszubrechen und müssen mit der gebotenen Skepsis behandelt werden. Mal abwarten, was wirklich realisiert wird.

hildegard.chudobba@rheinische-post.de

(RP)
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