Duisburg Hohe Kosten für die geschlossene Halle

Duisburg · Die Mercatorhalle ist seit einem Jahr geschlossen. Bislang ist noch nicht geklärt, wann die Sanierungsarbeiten beginnen können. Das ändert sich vielleicht am Freitag, wenn der Baubegleitende Ausschuss tagt.

Die Mitglieder dieses Gremiums, das sich nach der Pleite in der Halle reaktiviert hatte (nach der Eröffnung war der Baubegleitende Ausschuss aufgelöst worden), kommen am Freitag zusammen, um sich bezüglich Kosten und Brandschutz auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. In einer Druckvorlage teilt das zuständige Immobilien Management Duisburg (IMD) mit, dass für den Großen Saal und seine Nebenräume eine Schadensdokumentation erstellt und abgeschlossen worden ist, in der 800 Mängel aufgeführt sind. Hinzu kommen noch rund 450 Mängel, die in der ersten Phase der Schadensdokumentation bereits erfasst worden waren.

Der Politik wird gleichfalls mitgeteilt, dass die Eigentümerin des Gebäudes inzwischen ein Brandschutzkonzept vorgelegt hat, auf dessen Grundlage das IMD kurzfristig Aufträge an die Fachplaner und Architekten vergeben will. Sie sollen unter anderem das Brandschutzkonzept für die Mercatorhalle (Großer Saal) auf seine Realisierbarkeit prüfen und danach die erforderlichen Baumaßnahmen samt Kosten ermitteln. Sie sollen weiterhin prüfen, welche Veränderungen sich aus dem Brandschutzkonzept des Immobilieneigentümern für den sanierten Bereich (Tagungsräume) ergeben. Ein Ergebnis soll bereits zum Ende des Monats vorliegen.

Das IMD hat sich zum Ziel gesetzt, zumindest den Kleinen Saal kurzfristig nutzbar zu machen. Beim Großen Saal ist davon nicht die Rede, wobei auch hier die Sanierungsplanungen begonnen haben. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Schäden sehr genau dokumentiert werden. Denn derzeit deutet alles daraufhin, dass die Mängel bald schon die Gerichte beschäftigen könnten. Bekanntlich besteht der Verdacht, dass bauausführende Firmen und der von der Stadt mit der Kontrolle beauftragte und längst fristlos entlassene städtische Mitarbeiter gemeinsame Sache gemacht und mit krimineller Energie gehandelt haben. Ob sich dieser Verdacht bestätigt und ob die Stadt mit Schadensersatzansprüchen Erfolg haben wird, das wird sich vor Gericht zeigen.

Immerhin wird dem Baubegleitenden Ausschuss aber bereits erläutert, dass die Sofortmaßnahmen seit der Schließung der Halle im Juni vorigen Jahres bislang schon 1,6 Millionen Euro verschlungen haben. Sie beziehen sich auf die Arbeiten im Kleinen Saal und im Tagungsbereich.

Deutlich höher sind die Kosten der Auswirkungen, die durch die Schließung entstanden sind. Der Stadt sind seitdem allein vier Millionen Euro Einnahmen aus der Vermietung an die Duisburger Marketing Gesellschaft und die Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft entgangen. Hinzu kommen 800 000 Euro für Schadensersatzforderungen der DBV sowie 900 000 Euro für abgerechnete Planungsleistungen, Sachverständige, Bauleistungen und Sicherungsmaßnahmen. Insgesamt hat der Hallen-Ausfall damit allein im vorigen Jahr 5,7 Millionen Euro gekostet.

(RP)
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