Duisburg Im Dunst liegt das große Glück

Duisburg · Christian Behrens und Thomas Hunsmann von den "Kleinen Welten" präsentierten am Sonntag in der Friemersheimer Dorfkirche ihr zwölftes Programm "Im Nebel". Ein Abend zum Schmunzeln, Träumen und Staunen.

 Christian Behrens (

Christian Behrens (

Foto: Andreas Probst

"Schöner kann es doch wirklich nicht sein. Die Kirche ist trotz der Kälte voll", begrüßte Christian Behrens sein Stammpublikum in der Dorfkirche in Friemersheim. Gemeinsam mit seinem Bühnenpartner Thomas Hunsmann war er vom Zuspruch am Sonntagabend deutlich bewegt.

Ihr neues Programm "Im Nebel" enthüllte Erstaunliches. Dort, im Dunst, liegt das große Glück verborgen, glaubt das Duo. So erlebte ein Schlafender fantastische poetische Traumreisen über die niederrheinische Landschaft zu Märchenschlössern und in die nebelverhangene, verschneite Landschaft. Hier kam es zu skurrilen Treffen mit Nebelgeistern und sprechenden Kühen, die seiner Seele mit Sprüchen wie "Was suchst Du bloß? Du hast es längst gefunden", zur Selbstfindung verhalfen.

Scharfzüngige Wortspiele

Das 90-minütige Programm führte mit fabelhaften Naturfotos durch die Jahreszeiten. Dazwischen präsentierte Hunsmann selbst komponierte, empfindsame Melodien. Behrens lieh barock anmutenden Arien mit Zeilen wie "Nutze den Tag, nutze die Nacht, alles steht in Deiner Macht" die Stimme. Viele Geschichten regten die Gäste zum Schmunzeln an.

Bei der Karnevals-Vergnügungsfahrt auf der Rheinschnecke etwa trafen die Zuhörer auf eine illustre Festgesellschaft. Ein lispelnder Vampir, dem sein Gebiss bei der Kontaktaufnahme zur als Meerjungfrau verkleideten Herta Hammerbruch zum Verhängnis wurde, geriet noch tiefer in die Bredouille, als ihn der Büdericher Bademeister Bodo anrempelte. Stolpernd hielt er sich an den Flossen der Dame fest, zerriss deren Kostüm und entblößte das üppige Dekolleté. Ein betrunkener Festredner verschärfte die Situation zusätzlich. Das Publikum verfolgte gespannt die fiktiven Reportagen des niederrheinischen Radioreporters Hilmar von Hönnepe, der etwa den Werdegang des bekannten Gelderner Regisseurs und Gemüsebauern Manni Möhring beleuchtete. In unglaublichem Tempo zählte Behrens dessen außerordentliche Machwerke auf.

Bei seinen scharfzüngigen Wortspielen mit Titeln wie "Manche mögen Mais", "Die chlorreichen Rüben" oder "Endstation Genzucht" verhaspelte er sich schon einmal selbst. "Ich bin auch selber schuld, muss dat doch nicht schreiben", scherzte er. Seine Fans schätzten seine saloppe Art und applaudierten nach jeder gelungenen Pointe.

Mal war die Atmosphäre locker, mal ernsthaft, doch trotz Lästereien behandelte der Erzähler sein Umfeld mit Liebe zum Detail.

(RP/rl)
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