Duisburg Imker zeigen erstmals ihre neue Bleibe

Duisburg · Das Bienenmuseum ist umgezogen, und zwar auf das Gelände des Albert-Einstein-Gymnasiums. Dort konnten sich die Besucher gestern beim Tag der offenen Tür umschauen.

 Hinter den sicheren Glasscheiben konnten die Besucher im Bienenmuseum gestern den fleißigen Insekten bei der Arbeit zuschauen.

Hinter den sicheren Glasscheiben konnten die Besucher im Bienenmuseum gestern den fleißigen Insekten bei der Arbeit zuschauen.

Foto: christoph reichwein

Den Tag der offenen Tür im Bienenmuseum Duisburg gibt es natürlich schon viele Jahre, aber dennoch konnte am Sonntag so etwas wie eine kleine Premiere gefeiert werden: zum ersten Mal präsentierte sich das Museum an seinem neuen Standort auf dem Gelände des Albert-Einstein-Gymnasiums. "Wir sind sehr zufrieden mit unserer neuen Bleibe", bestätigte der zweite Vorsitzende des Kreisimkerverbands Duisburg, Michael Velder. "Die Räume sind wesentlich besser geschnitten als vorher, so dass wir unsere Ausstellung noch einmal schöner organisieren und arrangieren konnten. Ansonsten ist aber vieles beim Alten geblieben." Das wurde auch mit Blick auf das Programm deutlich, das vieles bot, was sich in den Jahren zuvor bewährt hatte.

"Die Besucher können heute Kerzen ziehen und drehen, sich im Museum über Bienenhaltung und verschiedene Gerätschaften informieren, für die Kleinen haben wir ein Kinderschminken organisiert. Um 11 und 14 Uhr startet jeweils eine botanische Führung durch die unmittelbare Umgebung des Museums, bei der man unter anderem lernen kann, welche Pflanzen für Bienen besonders interessant sind. Zu diesem Zweck haben wir direkt vor dem Museum auch ein buntes Blühfeld entstehen lassen", so Michael Velder.

Außerdem "buhlten" die Imker mit verschiedenen Aktionen um die Gunst der Besucher: "So, hör mal auf zu schleudern, jetzt ist Bienenwettfliegen angesagt!" Beim Schauschleudern wurde gezeigt, wie der Honig aus den Waben geschleudert wird (und danach theoretisch sogar sofort gekostet werden kann), beim Bienenwettflug konnte man wetten, wessen Biene nach fünf Minuten als erste wieder am Ziel angelangt war. "In allererster Linie wollen wir natürlich mit diesem Tag der offenen Tür das Interesse an Bienen wecken, den Menschen Rede und Antwort stehen und am Ende vielleicht sogar den ein oder anderen neuen Imker gewinnen", fasste Velder seine Hoffnungen in Worte. "In Duisburg gibt es im Moment etwa 120 Imker. Das ist zwar nicht unbedingt wenig, aber das Durchschnittsalter von 60 könnte schon noch etwas gesenkt werden."

Ein Beispiel für hervorragende Nachwuchsarbeit sind der zwölfjährige Florian Busch und der 17-jährige Sebastian Velder, die neben den vielen anderen freiwilligen Helfern gestern geduldig alle Fragen der Besucher zu beantworten versuchten. Sebastian war vor fünf Jahren bei einem Tag der offenen Tür im Bienenmuseum und danach sofort mit Begeisterung dabei. Seinen Vater, der ihm eigentlich nur bei seinem Hobby helfen wollte, steckte er gleich an, und heute haben die beiden ein eigenes Bienenvolk und verkaufen ihren Honig. Florian hingegen ist erst seit einem Monat dabei, hat aber schon an den theoretischen und praktischen Anfängerlehrgängen teilgenommen, die im Bienenmuseum angeboten werden. Beide sprachen mit einem Leuchten in den Augen von ihrem gemeinsamen Hobby: "Wir haben gelernt, wie man mit Bienen und anderen Insekten umgeht, wie Bienen sich organisieren, um zu überleben, und dass man zwar Respekt, aber keine Angst haben darf. Wenn man nicht ruhig bleibt und sich Zeit für die Bienen nimmt, wird man schneller gestochen als einem lieb ist. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, wenn man selber etwas erreicht hat."

So viel Faszination und Begeisterung ist einfach ansteckend - dementsprechend war der gestrige Tag der offenen Tür im Bienenmuseum mit den vielen Aktionen und Informationen ein voller Erfolg für alle Bienenfreunde.

(vorb)
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