Duisburg In Baerl wird nur alle drei Jahre gefeiert

Duisburg · Der Bürgerschützengesellschaft Baerl - die Gründungsurkunde stammt aus dem Jahr 1485 - kommt eine wichtige Rolle im nördlichsten Duisburger Stadtteil zu. Knapp 600 Mitglieder, Baerl hat rund 5000 Einwohner - pflegen in dem "bürgerlichen" Schützenverein Brauchtum und Geselligkeit. Sprecher Klaus Moeller erläutert, dass im Vereinsleben bis auf den kirchlichen Hintergrund der "Historischen Schützenbruderschaften" eigentlich kein großer Unterschied zwischen den beiden Schützengruppierungen besteht. Auch die Bürgerschützen tragen Uniformen, schießen ihren König aus und verfügen über ein Offizierskorps.

 Beim Baerler Schützenumzug legen die Nachbarn Hindernisse an, die die "Sappeure" überwinden müssen.

Beim Baerler Schützenumzug legen die Nachbarn Hindernisse an, die die "Sappeure" überwinden müssen.

Foto: apr

Die Baerler feiern natürlich auch ihr Schützenfest, "das Highlight" in ihrem Vereinsleben und im ganzen Dorf. Anlässlich des Schützenumzugs und bei anderen Festen schmückt sich der König mit "dem ältesten noch getragenen Schützensilber Duisburgs", das auch schon im Stadthistorischen Museum ausgestellt war. Gefeiert wird in Baerl nur alle drei Jahre. Dann aber richtig: Denn der Umzug selbst ist immer wieder ein Event allererster Güte, das auswärtige Besucher anzieht. Dabei ist das ganze Dorf eingebunden, berichtet Moeller, der seit 2000 bei den Schützen im Vorstand tätig ist.

Das Besondere am Baerler Schützenzug ist, dass die Nachbarschaften sich immer wieder pfiffige, manchmal auch recht massive, Hindernisse ausdenken, die von den Schützen überwunden werden müssen. Das ist dann Aufgabe der "Sappeure", die eine Art Leibwache für den König bilden. Da sind knifflige Quiz-Stationen oder ein improvisiertes Dschungel-Camp, bei dem entsprechende Aufgaben zu lösen sind, schon witziger.

Klaus Moeller selbst lebt gerne am Niederrhein, kennt die niederrheinische Identität und Heimatverbundenheit seiner Mitbürger genau, die "immer noch den alten Zeiten, als man dem Kreis Moers angehörte, nachtrauern". Er wohnt seit 33 Jahren in Baerl. Der gebürtige Hamborner fühlt sich seit langem als Baerler, Niederrheiner, aber auch immer noch ganz klar als Duisburger.

(pol)
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