Vergleich im Ruhrgebiet In Duisburg ist die Polizei am langsamsten

Duisburg · Duisburg hat mal wieder die Rote Laterne. Diesmal geht es um eine Statistik, in der die Einsatzreaktionszeiten der Polizei im Ruhrgebiet miteinander verglichen werden. Zwei FDP-Landtagsabgeordnete hatten dazu eine kleine Anfrage im Landtag gestellt.

Notrufe: So schnell ist die Polizei da
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Foto: Karsten vüllings

Sie wollten wissen, wie viel Zeit die Einsatzkräfte der Polizei benötigen, um nach der Alarmierung am Unfall- beziehungsweise Tatort zu sein.

Das Ergebnis für Duisburg: Hier liegt die durchschnittliche Einsatzreaktionszeit bei exakt 16 Minuten. Das sind zwei Minuten mehr als der NRW-Durchschnitt (14:01) und gute vier Minuten mehr als in Oberhausen, das mit 11:46 Minuten auf Platz eins gelandet ist. Es folgen Herne (12:30), Bochum (13:39), Bottrop (13:48), der Kreis Recklinkhausen (13:59), Mülheim an der Ruhr (14:26), Dortmund (14:28), Gelsenkirchen (14:29), Essen (14:52) und schließlich Duisburg.

 Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat.

Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat.

Foto: Archiv

In der Antwort auf die Anfrage wird dann noch unterschieden: Wurde der Notruf 110 gewählt, brauchen die Einsatzkräfte in NRW im Schnitt 15:10 Minuten bis zum Einsatzort. Oberhausen erreicht mit 12:14 erneut Platz eins, der Vorletzte, Essen, kommt noch auf 15:39 - Duisburg ist mit 17:14 erneut Schlusslicht.

Wurde beim Anruf gemeldet, dass der Täter noch da ist, erreichen die Einsatzkräfte im NRW-Schnitt in 5:25 Minuten den Einsatzort. Hier ist Duisburg mit 6:02 nicht Letzter, sondern Vorletzter. Nur in Gelsenkirchen brauchen die Einsatzkräfte mit 6:16 Minuten noch länger. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist Mülheim an der Ruhr mit 3:43 Minuten.

Die FDP-Landespolitiker bezeichneten die Daten als "insgesamt relativ erfreulich", insbesondere bei Gefahr in Verzug oder wenn die Täter noch am Ort sind. Trotzdem, betonten sie, gebe es noch Verbesserungsbedarf.

Ramon van der Maat, Sprecher der Duisburger Polizei, sieht in der Statistik keinen Grund zur Sorge. "Das bewegt sich alles in einem völlig normalen Rahmen", sagt er und betont: "Solche Zahlen muss man richtig einordnen." Die Spitzenreiter Oberhausen und Mülheim an der Ruhr seien erstens viel kleiner - sowohl von der Fläche, als auch von der Einwohnerzahl her.

Zweitens gebe es nicht gleich viele Polizisten und auch nicht gleich viele Einsätze. "Auch muss man sehen, welche Einsatzanlässe es gibt", so van der Maat. In Duisburg gebe es eben viele Vorfälle, die mehr als eine Streifenwagenbesatzung binden. Die Beamten fehlten dann natürlich erst einmal an anderer Stelle. "Sie sehen, das kann man alles nicht miteinander vergleichen", so van der Maat.

(RP)
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