Duisburg In Jeanshosen zur Bronzemedaille

Duisburg · Am Samstag verwandelte sich die Innenstadt zur Sportstätte. Unter dem Motto "Duisburg bewegt sich" war Mitmachen strengstens erlaubt. Mehr als 40 Vereine stellten ihre Sportarten vor. Viele Passanten zeigten sich sportlich.

 Auf den "schwebenden" Rasenflächen des König-Heinrich-Platzes wurde am Samstag Sport getrieben. Zahlreiche Passanten ließen sich von der Aktion "Duisburg bewegt sich" zu spontanen sportlichen Aktivitäten - im Wortsinne - bewegen.

Auf den "schwebenden" Rasenflächen des König-Heinrich-Platzes wurde am Samstag Sport getrieben. Zahlreiche Passanten ließen sich von der Aktion "Duisburg bewegt sich" zu spontanen sportlichen Aktivitäten - im Wortsinne - bewegen.

Foto: christoph reichwein

Was haben ein Einkaufsbummel und Sport gemeinsam? Neben dem schnellen Gang zur Kasse kurz vor Ladenschluss nicht viel. Am Samstag ließ sich beides jedoch hervorragend kombinieren. Bei bestem Herbstwetter legte manch ein Fußgänger kurzzeitig die Einkaufstüten beiseite, um sich sportlich zu betätigen. Der Grund dafür heißt "Duisburg bewegt sich". Dabei verwandelte sich die Innenstadt von 11 bis 18 Uhr in eine Sportstätte. Diesmal unter dem Motto "Mitmachen strengstens erlaubt".

 Vorbild waren am Aktionstag vor allem die jüngsten Besucher, die sich gleich an mehreren Sportarten versuchten und ihre Eltern zum Mitmachen aufforderten.

Vorbild waren am Aktionstag vor allem die jüngsten Besucher, die sich gleich an mehreren Sportarten versuchten und ihre Eltern zum Mitmachen aufforderten.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Ob Fecht-Kämpfe am Forum, Kletterwände vor dem City Palais oder Fallschirmsprünge in 1500 Meter Höhe über dem König-Heinrich-Platz: Mehr als 40 Vereine stellten ihre Sportarten auf spektakuläre Weise vor. Dieses Jahr mit einer Besonderheit: Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) feierte mit der Sportabzeichen-Tour 2014 im Rahmen von "Duisburg bewegt sich" seinen krönenden Abschluss.

Mitten auf der Königstraße konnten Fußgänger Teile des Sportabzeichens absolvieren. Ob Kugelstoßen oder Hochsprung - viele Passanten blieben stehen, um sich prüfen zu lassen. "Die Leute werden hier ganz unvorbereitet ins Geschehen geworfen", sagte Danny Ecker, deutscher Hallenrekordhalter im Stabhochsprung. Der dreimalige Olympiateilnehmer war als Sportbotschafter für die Sparkassen-Finanzgruppe vor Ort, die als nationaler Förderer des Deutschen Sportabzeichens ebenfalls mit von der Partie war und an einigen Ständen die Besucher mit Wasser und Obst versorgte.

Ecker erzielte am Samstag an einem der Sport-Stände auch gleich den Tagesrekord. Dabei ging es nicht, wie man meinen könnte, um Hochsprung, sondern vielmehr darum, an einer Reaktionswand seine Koordination und Geschwindigkeit unter Beweis zu stellen. Seinen Rekord von sechs Metern im Stabhochsprung würde der 37-Jährige heute wahrscheinlich nicht mehr schaffen. "Heute käme ich noch auf 4,5 Meter. Mit viel Training würde ich vielleicht auch die Fünfmetermarke schaffen".

Für die meisten Besucher galt es, ganz ohne Training Bestleistungen auf dem Weg zum Sportabzeichen zu erzielen. Verständlich, dass es unaufgewärmt und in Jeanshosen oft nicht über die Bronzemedaille hinausging. Das schien die meisten aber nicht zu entmutigen. Vor allem jüngere Besucher versuchten sich mehrmals an unterschiedlichen Disziplinen.

"Mich freut die Aktivität unserer Besucher.", sagte Christoph Gehrt-Butry, Breitensportkoordinator des Stadtsportbundes Duisburg. "Oft reicht es, wenn sich nur ein Besucher an einer Sportart versucht. Dann kommen schon Andere. Die interessiert dann: Hab ich mehr geschafft als mein Vorgänger?". Gehrt-Butry interessiert vor allem, wie es nach "Duisburg bewegt sich" weitergeht: "Wir hoffen jetzt natürlich, dass sich viele innerhalb der nächsten Tage melden und einem Verein beitreten."

Patric Hermanns und Britta Olbrich erhoffen sich ebenfalls Neuzugänge für ihr Team. Sie sind Mitglieder der Wanheimer Kanugilde in Duisburg. Auch sie brachten eines ihrer Boote mit. Kein gewöhnliches Kanu. "Das ist ein Drachenboot", sagte Patric Hermanns. "Es hat Platz für etwa 20 Personen plus einem Trommler, der den Takt angibt."

(RP)
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