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Duisburg In Walsum auf Spuren der Erdgeschichte

Duisburg · Der Geologische Dienst begann gestern auf dem Gelände des Schützenvereins Aldenrade-Fahrn mit den Vorbereitungen für wissenschaftliche Untersuchungen in 160 Metern Tiefe.

 Bis zu 160 Meter wird hier gebohrt, um Aufschlüsse über die geologischen Beschaffenheiten zu erhalten.

Bis zu 160 Meter wird hier gebohrt, um Aufschlüsse über die geologischen Beschaffenheiten zu erhalten.

Foto: Reichwein

Ob Grundwasserschutz, Erdwärmenutzung oder Rohstofferkundung: In NRW geht nichts ohne die Geo-Daten des Geologischen Dienstes NRW. Gestern begannen in Walsum die Vorbereitungen für tiefe geologische Bohrungen, die wichtige Informationen zum Gesteinsaufbau des Untergrundes liefern sollen. Dort sollen zunächst 20 bis 30 Millionen Jahre alte Gesteine der Tertiär-Zeit erkundet werden. Mit einer geplanten Tiefe von 160 Metern erreicht die Bohrung aber auch die darunter liegenden rund 85 Millionen Jahre alten Schichten der Kreide-Zeit. Diese Bohrung wird voraussichtlich drei bis fünf Wochen dauern.

Erkundungsbohrungen werden vom Geologischen Dienst NRW im Rahmen seiner geowissenschaftlichen Grundlagenerhebung durchgeführt. Es werden Gesteinsproben aus der Tiefe gezogen, um die Schichtenabfolgen, die Gesteinszusammensetzungen und deren Eigenschaften zu bestimmen. Ziel ist es, aktuellste und zukunftsweisende Untergrunddaten für Planungen und Risikobewertungen im Ruhrgebiet zu bekommen. Alle Ergebnisse fließen in einem Geo-Informationssystem zusammen, aus dem ein 3D-Untergrundmodell des Ruhrgebiets entwickelt wird.

Gerade in Hinblick auf die Zeit nach dem Bergbau sind geologische Informationen über das bislang nur wenig untersuchte Deckgebirge über den Steinkohle führenden Schichten unverzichtbar: zum Beispiel für die Nutzung von klimaschonender und umweltfreundlicher Erdwärme, die ohne Kenntnisse des Untergrundes und der Gesteinseigenschaften nicht möglich wäre. Auch für den Schutz unseres kostbaren Grundwassers sind Geo-Daten erforderlich. "Vergleichbar mit einer Zeitung können wir Geowissenschaftler an den Bohrkernen aus dem Ruhrgebiet die Entwicklungsgeschichte dieses Raumes ablesen", sagt Diplom-Geologin Dr. Bettina Dölling, die für die aufwändige Vorbereitung und die wissenschaftliche Begleitung der Bohrung verantwortlich ist.

Insbesondere das bis mehrere hundert Meter mächtige Deckgebirge war bislang in den Montanbohrungen kaum dokumentiert. "Wir erwarten einen äußerst spannenden Bohrverlauf, denn die Bohrung muss durch abwechselnd lockere und feste Gesteinsschichten durchgehen, was bohrtechnisch eine gewisse Herausforderung darstellt", so Dölling.

In den Jahren 2011 bis 2014 hat der GD NRW bereits neun Bohrkerne in Dortmund, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Bottrop, Oberhausen und Essen erbohren lassen. Die Bohrkerne haben in der Summe eine Gesamtlänge von 1126 Metern und geben Auskunft über insgesamt rund 315 Millionen Jahre Erdgeschichte. In diesem Jahr sind weitere fünf Bohrungen vorgenommen worden, darunter auch die in Duisburg.

(RP)
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