Duisburg Instanz in der Wissenschaftsregion

Duisburg · Universitätsallianz Ruhr: Neue Vereinbarung zum zehnjährigen Bestehen zwischen den Universitäten in Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen. Ein Festakt ist für den 13. Juli geplant.

Nach zehn Jahren erfolgreicher Kooperation haben die drei großen Universitäten im Ruhrgebiet ihre Partnerschaft neu besiegelt: Die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen erneuerten die Rahmenkooperationsvereinbarung, um ihre Zusammenarbeit in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) zu festigen. Der Vertrag verdeutlicht, welch dynamische Entwicklung der Verbund seit seiner Gründung am 12. März 2007 genommen hat.

Als Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) hatten sich die drei Universitäten vor zehn Jahren zusammengeschlossen, um enger zu kooperieren, gleichzeitig jedoch ihre Eigenständigkeit zu wahren. Der Verbund präsentierte sich als "neue Instanz in der Wissenschaftslandschaft" mit damals 89.000 Studierenden. Heute ist die Bedeutung des Ruhrgebiets als Wissenschaftsregion weithin sichtbar: Im aktuellen Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft rangiert die UA Ruhr bundesweit auf Platz 5 der Wissenschaftsregionen, hinter Berlin, München, Heidelberg/Mannheim und Aachen. Die Zahl der Studierenden ist auf knapp 120.000 gewachsen.

Die UA Ruhr gilt als Vorreiter der Universitätsverbünde in Deutschland, kein anderer Verbund hat eine solch ausgeprägte Tradition. Bei Unterzeichnung der ersten Kooperationsvereinbarung hatten die Universitäten bereits drei Jahre lang ein gemeinsames Verbindungsbüro in New York betrieben. Von diesem Erfolg inspiriert beschloss man, die Zusammenarbeit "wo immer sinnvoll" auszubauen. Das zehnjährige Bestehen gab nun den Anstoß, die dynamische Entwicklung nachzuzeichnen und in eine neue Rahmenvereinbarung zu gießen. Während über die Jahre das M für Metropole im Namen entfiel, haben sich vielfältige Kooperationen gebildet und feste Strukturen etabliert. So wurde 2013 ein hochrangig besetzter Forschungsrat gegründet, der gemeinsame Profilschwerpunkte in der Forschung identifiziert. Mit "Ruhr explores solvation (RESOLV)" und "Materials Chain" wurden zwei gemeinsame Profilschwerpunkte ins Leben gerufen, in denen die UA Ruhr internationale Spitzenforschung betreibt. Seit 2010 unterstützt das Mercator Research Center Ruhr die Zusammenarbeit der drei Universitäten, insbesondere durch Förderung bi- und trilateraler Forschungsprojekte. Einen besonderen Schwerpunkt legt die UA Ruhr auf die Nachwuchsförderung. Aufbauend auf den bestehenden Programmen ScienceCareerNet Ruhr und Global Young Faculty werden die Aktivitäten ab diesem Jahr unter dem Dach der Research Academy Ruhr gebündelt.

In der Lehre haben die drei Universitäten schon 2009 den Studienraum "RuhrCampus3" etabliert, so dass Studierende kostenlos einen Zweithörerstatus an den Partnerunis erhalten. Im Jahr 2011 ging mit dem Bachelor-/Masterstudiengang Medizinphysik der erste gemeinsame Studiengang an den Start, 2013 folgte der Masterstudiengang Biodiversität. Auch die Internationalisierung hat sich weiterentwickelt: Im Jahr 2009 eröffnete ein gemeinsames Verbindungsbüro in Moskau, 2011 folgte eine Dependance in Brasilien.

Obschon die Internationalisierung den Anstoß für die Partnerschaft gab, unterstreichen die drei Universitäten insbesondere ihre gemeinsame wirtschaftliche und soziale Verantwortung für die Region. So ist die UA Ruhr seit dem vergangenen Jahr auch Mitglied im Initiativkreis Ruhr. Dabei liegt ihr stärkster Beitrag für die regionale Wirtschaft in der Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften: Jährlich machen 16.000 Studierende ihren Abschluss an der UA Ruhr.

Diese und weitere Erfolge wollen die drei Universitäten gemeinsam mit Partnern und Mitgliedern am 13. Juli auf dem Festakt "10 Jahre Universitätsallianz Ruhr" in der Jahrhunderthalle Bochum feiern.

(RP)
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